Großes Filmlexikon

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  • Easter-Egg

    Eier suchen an Ostern macht doch schon Spaß, oder nicht? Das finden auch viele Filmemacher und haben sich deshalb gedacht, dass sie in ihren Filmen genauso gut wie der Osterhase heimlich Sachen verstecken können – und die kannst du finden, wenn du ganz genau hinsiehst! Meistens sind das Dinge, die man eigentlich aus einem anderen Film schon kennt und trotzdem entdeckt man sie erst auf den zweiten Blick. Bei der Eiersuche an Ostern muss man ja auch oft zweimal hinsehen, bevor man die Schokolade findet, deshalb nennt man es Easter-Egg, was auf Deutsch Osterei heißt.

    Vielleicht ist dir ja sogar schon einmal aufgefallen, dass zum Beispiel in fast allen Pixar-Filmen irgendwann, irgendwo ein kleiner gelber Lieferwagen mit der Aufschrift „Pizza Planet“ auftaucht. Seit Toy Story, dem ersten langen Animationsfilm der Pixar-Studios, ist der gelbe Truck mit kleiner Rakete auf dem weißen Dach in fast allen Filmen irgendwo zu finden. In Merida steht er als Holzauto auf dem Tisch der Hexe, bei der Merida um Hilfe bittet und in Cars wird das gelbe Auto sogar lebendig!

    Hier noch ein paar weitere Beispiele:

    • im Film Die Monster AG hat Buh ein Plüschtier, das wie Nemo aus Findet Nemo aussieht,
    • in Rapunzel – neu verföhnt sitzt eine Pinocchio-Puppe oben rechts auf einem Holzbalken im Gasthaus, das Rapunzel und Flynn besuchen,
    • Vaiana trägt als kleines Mädchen eine pinke Blume im Haar, genau wie Arielle,
    • in Der Glöckner von Notre Dame sieht man Belle aus Die Schöne und das Biest über die Straße laufen, als Quasimodo einmal auf die Stadt hinunter blickt und
    • in Findet Dorie steht Riley aus Alles steht Kopf im Publikum vor der Fensterscheibe des Aquariums, in dem Dorie aus Versehen landet.

    Die Disney- und Pixar-Filme wimmeln nur so vor Easter-Eggs! Ist es nicht spannend, was sich die Filmemacher alles ausdenken und wie alle Filme durch Kleinigkeiten miteinander verbunden werden können?

    Wenn statt Gegenständen tatsächlich die Figuren aus anderen Filmen auftreten, wie bei Der Glöckner von Notre Dame oder Findet Dorie, dann nennt man das übrigens einen Cameo-Auftritt. Cameo-Auftritte sind also auch Easter-Eggs. Sie sind aber oft schneller zu erkennen als die anderen, kleineren Hinweise.

    Bestimmt wird es dir jetzt auch viel Spaß machen, nach diesen Easter-Eggs zu suchen – es muss ja am Ende nicht immer Schokolade geben…

    (Für Experten)

    Das wohl häufigste Easter-Egg, das in sehr vielen Filmen auftaucht – nicht nur in Pixar-Filmen – ist der Code A113. Eigentlich ist es nur ein Witz unter Filmemachern, die das Kalifornische Institut der Künste (das ist eine Universität in Amerika) als Studenten besucht haben. A113 ist nämlich der Raum im Kalifornischen Institut der Künste, in dem die Filmstudenten alles über Animationsfilme lernen.

    Wenn sie also später richtige Filmemacher geworden sind und die Raumnummer in einem ihrer Filme unterbringen, sagen sie damit ihren ehemaligen Mitstudenten: „Huhu, liebe Grüße! An diesem Film habe ich jetzt lange gearbeitet, ich hoffe es gefällt euch!“.

    A113 steht beispielsweise sehr gut sichtbar als Kennzeichen auf dem Auto, an das Woody sich in Toy Story klammern muss, um nicht verloren zu gehen.

    Auch das Steuerrad des Raumschiffs der Menschen in Wall-E zeigt als Alarmcode „A113“ an und auf der Kamera, mit der Nemo in Findet Nemo am Anfang von einem Taucher fotografiert wird, steht ebenfalls „A113“. Der Code ist wirklich ziemlich oft zu finden, wenn man ganz genau hinsieht!

  • Editor

    Der Editor "schneidet" den Film. Das englische Wort für schneiden lautet „cut“ und in Deutschland sagt man häufig noch „cutter“ zu der Person, die für die Montage des Films verantwortlich ist (man sagt auch: den Film schneidet).

    In Amerika gibt es aber schon seit 80 Jahren eine ganz andere Bezeichnung für den Beruf: Die Montage nennt man dort „film editing“ und die Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, sind „film editors“.

    Auch auf Deutsch spricht man inzwischen vom (Film)Editor oder der (Film)Editorin. Mit diesem Wort verbindet sich viel stärker die Vorstellung, dass bei der Arbeit etwas ausgewählt, angeordnet und in eine gute Form gebracht wird.

  • Effekte

    Beim Film werden ganz unterschiedliche Effekte eingesetzt, dazu gehören Klangeffekte (sound effects), Spezialeffekte (special effects) und Visuelle Effekte (visual effects). Damit es zum Beispiel spannend aussieht, wenn bei Harry Potter ein Zauberstab durch die Luft fliegt, müssen sich die Filmemacher einen eigenen Klang dafür ausdenken.

    Zu den Spezialeffekten gehören die Tricks, die direkt am Drehort eingesetzt werden, zum Beispiel der künstliche Regen, das Filmblut oder Explosionen.

    Im Gegensatz dazu entstehen Visuelle Effekte nachträglich, also nach dem Dreh. „Visuell“ bedeutet, dass wir etwas mit den Augen wahrnehmen (akustisch heißt, wir nehmen es mit dem Gehör wahr, Klangeffekte sind also akustische Effekte). Bilder, die am Computer entstehen (CGI) sind solche Visuellen Effekte; man kann ganze Welten am Computer entstehen lassen, aber damit sich unser Auge täuschen lässt und die Bilder für realistisch hält, müssen sie sehr gut gemacht sein. Der Film "Charlie und die Schokoladenfabrik" hat so gute Effekte, dass er sogar für den Oscar - Beste Spezialeffekte nominiert wurde.

    Auf englisch werden Effekte mit den FX abgekürzt. Diese Buchstaben werden „ef-eks“ ausgesprochen, was so ähnlich klingt wie das englische Wort für „Effekte“: effects.

  • Einspielergebnis/ Box Office

    Wenn ein neuer Film in den Kinos startet, kann man schon nach einer Woche erkennen, ob er erfolgreich ist. Dies kann man von den Einspielergebnissen eines Films ablesen. Dabei wird geschaut, wie viel Geld eine Filmproduktion durch Kinokarten verdient. Je mehr Kinokarten für einen Film verkauft werden, desto erfolgreicher ist er.

    In Amerika werden diese Einnahmen eines Films als „Box Office“ bezeichnet. In alten Kinos gab es im Eingang kleine Kassenhäuschen, an denen die Besucher ihre Karten bezahlt haben, und dieses Häuschen nannte man „Box Office“. Heute meint man in den USA mit „Box Office“ auch die Einnahmen durch einen Kinofilm – also die Geldmenge, die an allen Kinokassen zusammen mit einem speziellen Film verdient wird.

    Hast du schon mal von den Kino-Charts gehört? Das ist eine Liste, auf der die erfolgreichsten Filme einer Kinowoche stehen. Die Plätze werden dabei so verteilt, dass der Film, der am meisten Besucher im Kino hatte und für den damit auch am meisten Kinokarten gekauft wurden, den ersten Platz bekommt. Manche Filme sind im Kino so beliebt, dass sie länger als eine Woche eine Top-Platzierung bekommen und andere Filme schaffen es gar nicht auf diese Liste.

    Nur weil ein Film ein gutes Einspielergebnis hat, heißt das aber noch nicht, dass er dir auch gefallen muss. Es heißt nur, dass viele Menschen in ihm Kino angeschaut haben. Manche von ihnen sind vielleicht auch erst deswegen ins Kino gegangen und haben sich einen Film angeschaut, weil er so erfolgreich ist. Ein gutes Einspielergebnis zieht viele Besucher an. Darum wollen die meisten Filmemacher, dass ihr Film viele Kinobesucher hat. Und je besser das Einspielergebnis des Films ist, desto länger wird er in den Kinos gezeigt.

  • Einstellung

    Eine Einstellung ist die kleinste Einheit, in die ein Film beim Dreh eingeteilt wird. Mindestens eine, meistens aber mehrere Einstellungen zusammen, bilden eine Szene.

    Stell dir vor, du drehst einen Film, in dem es eine Szene mit einem Streit gibt. Deine Schauspieler sitzen an einem Tisch, du stellst die Kamera auf, sie spielen ihre Rollen und du nimmst alles auf, von vorne bis hinten. Du hast die Szene mit nur einer Einstellung aufgenommen.

    Du könntest dich aber auch dafür entscheiden, nur beim Anfang des Gesprächs beide aufzunehmen. Dann stellst du die Kamera um und nimmst nur einen der Schauspieler und seinen Text auf, danach den anderen - du hast dann also drei verschiedene Einstellungen.

    Bei der Montage deines Films zeigst du dann die Figuren immer abwechselnd mit ihrem Text. Vielleicht hast du dir nämlich überlegt, dass es gut zu einem Streit passt, wenn die Figuren nicht zusammen im Bild sind. Mit der Wahl deiner Einstellung wolltest du also eine bestimmte Idee ausdrücken.

  • Einstellungsgröße

    Mit der Einstellungsgröße wird beschrieben, welcher Ausschnitt eines Bildes gezeigt wird.

    Man kann zum Beispiel mit der Kamera ganz nah an jemanden herangehen und nur sein Gesicht zeigen. Man könnte mit der Kamera aber auch weit weg gehen und aufnehmen, dass diese Person durch eine Berglandschaft wandert. Jetzt kann man zwar den Gesichtsausdruck nicht erkennen, aber man sieht die ganze Umgebung, in der sich die Person befindet, sieht Bäume, Felsen, Kühe und Autos.

    Für die verschiedenen Größen des Bildausschnitts gibt es unterschiedliche Namen. In der Regel wird eine Einstellungsgröße auch aus einem bestimmten Grund ausgewählt. In unserem Beispiel erfahren wir durch die Aufnahme des Gesichts vielleicht etwas über die Gefühle der Person, ob sie sich gerade freut oder traurig ist. In der anderen Aufnahme sehen wir, an welchem Ort die Szene spielt.

  • Einstellungsgröße

    Die Einstellungsgröße bestimmt, ob eine Figur nah zur Kamera steht oder weiter weg. Stell dir vor, du fährst mit deinem Fahrrad zu deiner Schule, erst ist sie ganz weit weg und du siehst sie nur in der Ferne umgeben von anderen Gebäuden oder Landschaften. Dann wird sie immer größer und du kannst immer mehr Details erkennen, bis du schließlich direkt vor der Tür stehst, du siehst die Schule also in verschiedenen Größen.

    Die Kamera macht das genauso. Der Regisseur und der Kameramann entscheidet, in welcher Größe die Figur in der Einstellung gefilmt werden soll. Damit der Film nicht langweilig wird, gibt es unterschiedliche Einstellungsgrößen, so kann später in der Montage zwischen einer Einstellung, in der die ganze Schule zu sehen ist und einer Einstellung, in der du direkt vor der Schule stehst, wechseln.

    Dabei darf der Regisseure die ganze Szene, also den Ablauf der Einstellungen nicht aus dem Auge verlieren. Er muss sich Gedanken machen, welche Einstellung er als Erstes zeigen will – nimmt er eine Nahe Einstellung gleich zu Anfang, weiß du nicht genau wo der Film gerade spielt, durch die Unwissenheit kann Spannung aufgebaut werden. Nimmt der Regisseure eine Einstellung, in der man alles sieht (Totale), bekommst du als Zuschauer schneller eine Orientierung und die Szene wirkt natürlicher, weil du langsam den Figuren näherkommst. Damit der Regisseure dem Kameramann schnell beschreiben kann, welche Einstellungsgröße er haben will gibt es festgelegte Größen, die jede Kamerafrau und jeder Kameramann kennt.

  • Episode

    Die komplette große Geschichte eines Films besteht aus mehreren kleinen Geschichten, die aufeinander aufbauen. Eine Episode ist genau eine dieser kleineren Geschichten. Für sich genommen hat die Episode nicht so viel Bedeutung und ergibt erst im Zusammenhang mit mehreren anderen Episoden einen Sinn. Aus vielen Episoden fügt sich die Geschichte zusammen. Wenn nun aber diese vielen Teile nicht so gut zueinander passen, dann hat auch die einzelne Episode nicht so viel Bedeutung.

    Eine „Episode“ ähnelt ein wenig der „Szene" und ist doch nicht ganz dasselbe. Denn Szenen sind erkennbar von anderen Szenen getrennt, weil sie an einem festen Ort spielen oder weil sie keine Unterbrechungen im Zeitablauf haben. Auch die Sequenz ähnelt der Episode, wobei die Episode im Unterschied zur Sequenz ein kleines Stück Handlung abschließt.

    Manchmal möchten Filmemacher gar keine große zusammenhängende Geschichte in ihrem Film erzählen. Stattdessen fügen sie lieber kleine Geschichten zusammen, die zu einem Thema oder einer Stimmung passen. Solche Filme nennt man dann „Episodenfilme“.
    Auch die einzelnen Folgen einer TV-Serie werden manchmal Episode genannt. Das ergibt Sinn, wenn man die Serie wiederum als große Geschichte sieht, die sich in einzelnen Folgen aus Episoden zusammensetzt.

    In unserer Alltagssprache sind Episoden Erlebnisse, die vielleicht für einen Moment schwierig waren, aber die man auch schnell wieder vergessen kann. Man sagt: „das war nur eine Episode“ und meint „es war nicht so schlimm und ging auch schnell wieder vorbei“. Es war eben „keine große Geschichte“.

  • Erzähler

    Ein Erzähler erzählt eine Geschichte. Das ist klar. Das kennst du aus Büchern oder von deinen Eltern oder Lehrern, die dir einer Geschichte erzählen. In einem Film kann es aber auch einen Erzähler geben. Der erzählt dann meist nicht die ganze Geschichte, sondern beginnt sie und beendet sie auch. Und zwischendurch meldet er sich manchmal, um zu berichten, was in der Zwischenzeit an einem anderen Ort oder bei einer anderen Figur passiert ist.

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Erzähler in der Geschichte eines Films erscheinen zu lassen.

    Der Erzähler kann eine unbekannte und unsichtbare Person sein. Dann ist er einfach nur eine Stimme, die über Voice-Over die Geschichte begleitet.

    Der Erzähler kann auch eine Person sein, die sich uns zu Beginn des Films im Bild vorstellt. Dann wissen wir, wer uns die Geschichte erzählt. Bei Märchenfilmen ist es häufig so. (Dabei wird übrigens auch die Vierte Wand des Films durchbrochen. Doch das ist ein anderes Thema ...).

    Oft wird die Geschichte aber auch von einer Figur erzählt, die die Geschichte selbst miterlebt, vielleicht vom Helden oder von einer Nebenfigur. Das ist dann wie in dem Film „Rapunzel – Neu verföhnt“. Da beginnt Flynn Rider die Geschichte in einem Voice-Over zu erzählen, dann sehen wir während des Films seine und Rapunzels Geschichte und am Ende hören wir dann noch einmal seine Stimme im Voice-Over.

  • Exposé

    Bevor der Autor eines Filmes sein Drehbuch beginnt, braucht er eine Idee. „Was will ich eigentlich schreiben?“ Diese Idee schreibt er in ein Exposé. Das ist ein kurzer Text, wie ein kleiner Aufsatz. Ein wenig ist es wie beim Malen eines Bildes. Bevor du ein großes buntes Bild malst, beginnst du mit einer kleinen Skizze. Das Exposé ist diese Skizze. Es besteht aus einer Art Inhaltsangabe, in der beschrieben wird, was in dem Film eigentlich passiert. Naja und spannend sollte das Exposé auch sein. Denn mit dem Exposé versucht der Autor Menschen, wie etwa einen Produzenten oder Regisseur zu gewinnen, die das Drehbuch dann auch gerne verfilmen möchten. Um ein Exposé schreiben zu können, muss der Autor folgende Fragen beantworten können:
    • Wann und wo spielt die Handlung?
    • Wer sind die wichtigsten Charaktere?
    • Worin besteht der Konflikt zwischen den Charakteren?
    • Welche Entwicklung nimmt die Geschichte?
    • Worin besteht der Höhepunkt und wie endet der Film?

  • Extended Version

    Hast du dich schon einmal gefragt, wie es gelingt, dass die meisten Filme 90 Minuten lang sind? Manchmal haben die Regisseure und Drehbuchautoren viel mehr zu erzählen, was aber nicht immer geht. Für Filmfans wird manchmal eine Extended Version gemacht. Das ist eine längere Fassung eines Films, in der keine Szenen ausgelassen werden. In deutsch übersetzt bedeutet Extended Version "erweiterte Version".

    Im Gegensatz zum Director´s Cut sind die zusätzlichen Szenen einer Extended Version oft extra dafür gedreht worden. Die Filmemacher wollen mit diesen zusätzlichen Szenen dann eine lange Fassung für Filmgenießer machen, die erst nach dem Kinostart erhältlich ist.