Bigfoot Junior
Dem 13-jährigen Adam stehen zwei riesige Überraschungen bevor: Erst erfährt er durch Zufall, dass sein Vater gar nicht tot ist, sondern sich seit Jahren im Wald versteckt hält. Und als Adam ihn auf eigene Faust sucht und findet, erfährt er auch den Grund dafür: Sein Vater ist ein sogenannter „Bigfoot“!
Sein auffälligstes Merkmal ist die Fellbehaarung am ganzen Körper – und genau deswegen ist die Firma HairCo hinter ihm her. Sie will Adams Vater für Experimente benutzen, um ein Haarwuchsmittel zu entwickeln und damit viel Geld zu verdienen. Kaum hat Adam seinen Vater gefunden, schon muss er ihn aus den Fängen der skrupellosen Firma befreien. Schnell merkt Adam, dass es dafür gar nicht so schlecht ist, ein „Bigfoot Junior“ zu sein, denn seine besonderen Fähigkeiten (zum Beispiel sein außergewöhnliches Gehör) kann er jetzt gut gebrauchen!
Ben Stassen, einer der beiden Regisseure des Films, hat unter anderem schon bei „Das magische Haus“, „Robinson Crusoe“ und „Sammys Abenteuer“ Regie geführt – lauter Animationsfilme, die in 3D in die Kinos kamen. Dass hier echte 3D-Profis am Werk waren, merkt man dem Film an! Die Geschichte ist perfekt darauf abgestimmt, die 3D-Effekte besonders gut zur Geltung kommen zu lassen. Gleich zu Beginn erwartet die Zuschauer eine rasante Verfolgungsjagd durch den Wald, bei der man beinah das Gefühl hat, dass einem gleich ein Ast entgegenschlägt. Aber auch wenn es nicht so actionreich zugeht, wird in den Bildern immer wieder die Tiefe des Raums hervorgehoben.
Genau diese Tiefe, die die Bilder haben, fehlt jedoch leider der Geschichte und ihren Figuren. Damit, dass Adam von seinem Vater nur die vorteilhaften Eigenschaften geerbt hat (ohne auffällige Ganzkörperbehaarung) und es schnell richtig klasse findet, ein „Bigfoot Junior“ zu sein, haben es sich die Filmemacher ganz schön leicht gemacht. Spannender wäre es, wenn Adam nicht nur äußere Gegner hätte, sondern auch einen inneren Konflikt, wenn er mit den guten und schlechten Seiten seines Andersseins ringen müsste. Auch, dass sich Adam nach nur einem kurzen Gespräch super mit seinem Vater versteht, obwohl er ihn jahrelang für tot gehalten hat und nur von Fotos kennt, ist nicht wirklich glaubwürdig. Der Film ist so damit beschäftigt, das Gefühl einer Achterbahnfahrt zu vermitteln und mit schwungvollen Pop-Songs gute Laune zu verbreiten, dass die Ruhepausen zu kurz kommen. Da die Figuren sich kaum weiterentwickeln, verpasst der Film die Chance, ans Herz zu gehen. Spaß machen die beeindruckenden Bilder aber dennoch!