Mara und der Feuerbringer
Wie schön wäre es, einfach ganz normal zu sein – denkt sich Mara. Aber wenn man eine Mutter hat, die versucht, mit Bäumen zu reden und die knallbunte Filzmützen toll findet, dann ist doch klar, dass man in der Schule gemobbt wird.
Nicht nur das: Da sind auch noch Maras finstere Tagträume. Wenn ihr Geschichtslehrer von den Germanen redet, sieht sie diese Gestalten vor sich, als wären sie echt. Es liegt alles nur an der Pubertät, meint ihre Mutter. Es liegt daran, dass Mara eine ganz besondere Gabe hat, meint Dr. Weissinger. Der Universitätsprofessor muss es wissen, denn keiner kennt die Mythologie der Germanen so gut wie er. Dass Mara als Seherin auserwählt sei, um dem Halbgott Loki beizustehen, hält zwar auch Weissinger anfangs für Spinnerei. Doch dann wird er mit Mara in die Welten der Lindwürmer und Feuerbringer hineingezogen.
Regisseur und Autor dieses Abenteuerfilms ist Tommy Krappweiss, einer der Erfinder von Bernd das Brot. Ihr könnt euch also schon denken, dass es Maras Reisen durch die Mythenwelt bei aller Spannung und Bedrohung nicht an Humor fehlt. Am meisten Spaß kommt auf, wenn Mara-Darstellerin Lilian Prent zusammen mit dem bekannten Schauspieler Jan Josef Liefers (Dr. Weissinger) auftritt. Die beiden spielen sich ihre spritzigen Dialoge wie Ping-Pong-Bälle zu und laufen manchmal zu Höchstform auf. Doch der Film spart auch nicht an Gänsehaut-Szenen. Ein Lindwurm, der über einen mittelalterlichen Markt fegt oder ein Feuerbringer in seinem Flammenmeer, die wirken schon sehr bedrohlich. Wer aber gerne Fantasy-Filme schaut, der wird sich wahrscheinlich noch großartigere Szenen wünschen. Dass die Produzenten massenweise visuelle Effekte eingesetzt haben, die eigentlich für beeindruckende Bilder sorgen sollen, und dass ihnen die Mythen der Germanen – denen wir zum Beispiel die Namen von drei Wochentagen verdanken – wichtig waren, das spürt man etwas zu wenig.