Lars ist LOL
Demnächst im Kino: 24.04.2025
Bist du auch schon einmal von deinen Freunden gehänselt oder geärgert worden? Dann weißt du, dass sich das nicht gut anfühlt. Der norwegische Film erzählt eine Mobbinggeschichte, die zeigt, dass beide Seiten sehr schmerzhaft sein können: ausgelacht zu werden, aber auch selbst mitgelacht und einen Freund verraten zu haben.

Die elfjährige Amanda freut sich auf das neue Schuljahr, denn nun gehört sie zu den Großen und darf die Patenschaft für einen Erstklässler übernehmen und ihn beim Einstieg in den Schulalltag unterstützen. Am ersten Schultag aber schlägt die Klassenlehrerin vor, dass Amanda Buddy von Lars wird, dem neuen Mitschüler mit Down Syndrom. Amanda findet nicht die Möglichkeit, Nein zu sagen. So wird sie zusammen mit Lars zur Zielscheibe von fiesen Bemerkungen und gehässigen Blog-Posts ihrer Mitschüler*innen. Das geht bis hin zu Erpressung, als ein Mädchen droht, ein heikles Video von Amanda und Lars zu veröffentlichen, wenn Amanda nicht ihre eigenen Aufnahmen von Lars teilt. Das tut sie - und macht damit viel von dem kaputt, was ihr Schulleben ausmachte: die schöne Freundschaft zu Lars wie auch das Verhältnis zu ihrer besten Freundin Sari und die zarte Annäherung an Adam, in den sie ein klein wenig verliebt ist. Beide sind schockiert davon, dass Amanda Lars durch ihre Aktion verraten hat.
„Lars ist LOL“ erzählt aus dem Leben einer Elfjährigen, die sehr unter dem leidet, was sie getan hat. Dabei macht er es seinem Publikum leicht, sich in die Hauptfigur Amanda einzufühlen und ihre Gefühle und Gedanken, Sorgen und Ängste zu verstehen. In vielen Großaufnahmen und Kameraperspektiven, die Amandas Blickwinkel nachahmen, kannst du das Geschehen mit den Augen des Mädchens betrachten: Sie suchen immer wieder nach Adam, vermeiden den Kontakt zu Lars und versuchen später, sich bei ihm für das zu entschuldigen, was passiert ist.
Lars hat das Down Syndrom. Das bedeutet für ihn, dass er nicht so leicht lernt wie gleichaltrige Kinder. Auch im Miteinander der Klasse verhält er sich oft nicht so wie seine Mitschüler*innen. Doch während der Nachmittage zu Hause erlebt Amanda ihn ganz anders. Es macht ihr richtig Spaß mit ihm zusammen zu sein, denn sie sind beide große Harry Potter-Fans. So probieren sie Zaubersprüche aus oder träumen sich in die Welten des Zauberlehrlings. Amanda genießt die Zeit mit Lars wirklich, weil er ein treuer und guter Freund ist. Umso gemeiner ist es, dass Amanda ihn mit dem Verschicken von Fotos, unter welche die anderen Kinder ganz böse Kommentare über Lars schreiben, verletzt hat. Dass sie aber auch erkennt, einen Fehler begangen zu haben, dass sie darunter leidet und sich bestmöglich bei Lars entschuldigen will, lässt der Film einen besonders intensiv miterleben. „Lars ist LOL“ zeigt, wie schnell alle von uns in eine solche Situation geraten können, auch wenn wir – wie Amanda – eigentlich gut sein und es richtig machen wollen.