Bekas
Als die Brüder Dana (10) und Zana (7) ‚Superman’ im Kino sehen, haben sie nur noch ein Ziel: Superman zu finden, in Amerika! Denn dort werden sie ein besseres Leben haben als ohne Eltern auf den Straßen ihres Dorfes im Nordirak. Und: Superman wird alle bestrafen, die gemein zu ihnen sind. Doch für eine Reise braucht man Pässe und Geld...
Dana und Zana haben weder das eine noch das andere, aber dafür nichts zu verlieren und eine Menge Mut. Sie ergattern einen Esel, den sie ‚Michael Jackson’ nennen, und reiten los, dorthin, wo sie Amerika vermuten. Schon bald merken sie, dass dieser Ritt auf dem Weg zu den Landesgrenzen alles andere als harmlos ist. Die Brüder geraten in lebensgefährliche Situationen und ihr Zusammenhalt wird auf eine harte Probe gestellt. Auch, weil Dana das eine oder andere Mal seine Liebe zu einem Mädchen über das gemeinsame Ziel mit Zana stellt. Schließlich drohen die Brüder endgültig auseinander gerissen zu werden. Sie merken, dass sie mit dem anderen das Kostbarste verlieren würden, was sie besitzen. Und dass sie Amerika nur gemeinsam erreichen können.
Bis zur letzten Sekunde bleibt dieser Film ungeheuer spannend, und wenn er nicht so viele schöne und witzige Situationen bereithalten würde, wäre es kaum zum Aushalten. Zum Glück wird schnell klar, dass die beiden Brüder, die Armut, Krieg und Verlust gewohnt sind, so schnell nicht aufgeben. Wenn sie zusammen halten, sind sie die eigentlichen Helden, mit denen nicht mal Superman mithalten kann. Übrigens trat der Regisseur mit sechs Jahren eine ganz ähnliche Reise an, als er mit seiner Familie aus dem kurdischen Teil des Iraks nach Schweden floh und fast ein ganzes Jahr unterwegs war. Danas und Zanas Geschichte spielt zur selben Zeit – Ende der achtziger Jahre. Der Regisseur hat seine Erlebnisse in diesem Film auf ebenso humorvolle wie fesselnde und manchmal atemberaubende Weise in tolle Bildern gebannt. Noch etwas Gutes: Dieser Film ist auch elterngeeignet. Am besten zusammen anschauen!