Arrietty – Die wundersame Welt der Borger
Stell dir vor, in deinem Haus würden kleine Wesen leben. Manchmal borgen sie sich heimlich etwas, was du ohnehin nicht vermissen würdest. Ein Stück Zucker etwa. Oder eine Stecknadel, die du vor langer Zeit irgendwo verlegt hast. Normalerweise verstecken sie sich so gut, dass du sie nicht sehen kannst. Doch eines Tages entdeckst du sie doch.
So passiert es Sho, der herzkrank ist und im Haus seiner Tante auf seine Operation warten muss. Er sieht das kleine Borger-Mädchen Arrietty, die zum ersten Mal gemeinsam mit ihrem Vater durch das Haus der Menschen streift, um nach brauchbaren Gegenständen zu suchen. Für Arrietty und ihre Familie sind die Menschen eine große Gefahr – denn schon einmal haben sie eine andere Borger-Familie vertrieben. Als Sho Arrietty vor einer Krähe rettet, freunden sie sich an. Arrietty weiß, dass sie Sho vertrauen kann. Die Haushälterin aber ahnt bereits etwas von Arrietty und ihrer Familie und findet schließlich sogar ihr Versteck.
„Arrietty“ ist ein wundervoller Zeichentrickfilm aus Japan, ein so genannter Anime, der in dem berühmten Studio Ghibli gedreht wurde. Von der ersten Szene an kannst du mit Arrietty mitfiebern, die ihren Eltern endlich beweisen will, dass auch sie Verantwortung übernehmen und nach Gegenständen für die Familie suchen kann. Ganz sanft erzählt der Film von der Freundschaft zwischen ihr und dem Menschenjungen Sho – und das ganz anders als in anderen Geschichten. Denn obwohl sich beide mögen, wissen sie auch, dass ihre Wege sich wieder trennen werden. So stimmt der Film nachdenklich und berührt. Die traumhafte Musik mit ihren Harfenklängen macht dies umso leichter.