Als Unku Edes Freundin war
Berlin in den 1920er Jahren: Die meisten Menschen beobachten es misstrauisch, als Unku mit den Wagen ihres Sinti-Clans in der Stadt ankommt. Ede aber gefällt Unku auf Anhieb gut, denn sie ist mutig und lässt sich nichts gefallen. Doch seine neue Freundin passt Edes Vater nicht und auch andere machen boshafte Bemerkungen.
Da ist es gar nicht so leicht, zu Unku zu stehen. Auch zu Hause ist es für Ede nicht leicht. Sein Vater hat keine Arbeit und Edes Schwester Lisa ist die einzige, die jede Woche Lohn nach Hause bringt. In Unkus Familie arbeitet jeder mit, so gut er kann. Unku zum Beispiel versorgt die Tiere und fährt mit der Ponykutsche herum. Ede beschließt, auch seinen Teil zur Versorgung seiner Familie beizutragen und Zeitungen auszutragen, so wie die anderen Jungs. Aber auch das ist schwieriger, als er gedacht hat. Zum einen wollen ihn die anderen Jungs nicht dabeihaben, weil sie Angst haben, dass es für sie selbst nicht mehr reicht. Zum anderen braucht Ede unbedingt ein Fahrrad, damit er den Job schnell genug erledigen kann. Das Geld für das Rad muss er erst einmal verdienen und Unku hilft ihm kräftig dabei. Ede vertraut ihr – aber dann entdeckt er, dass sie ihm nicht immer die Wahrheit sagt. Er ist so enttäuscht, dass er ihr sein Fahrrad vor die Füße wirft. Doch Unku ist nicht die einzige, die hin und wieder die Wahrheit verdreht.
Helmut Dziuba, der Regisseur des Films, machte aus dem Buch „Ede und Unku“ von Alex Wedding vor allem eine Mut-Geschichte, in der es darum geht, zu sich und seiner Meinung zu stehen. Seine Darsteller spielen so lebendig und echt, dass man meint, man schaut in die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Der Film trifft die Stimmung der damaligen Zeit sehr gut, in der es schlimmer war als heute, keine Arbeit zu haben. Vor allem aber treffen die Bilder des Films die zwischenmenschliche Atmosphäre genau. Die – damals wie heute ungewöhnliche – Freundschaft von Ede und Unku ebenso wie die Probleme in Edes Familie oder die Konflikte der Zeitungsjungen untereinander.