Wo die wilden Menschen jagen
Ricky Baker ist zwölf Jahre alt, hat schon allerlei angestellt und zahlreiche Pflegefamilien hinter sich. Dass sich doch noch jemand findet, der ihn aufnehmen will, ist eigentlich ein Wunder. Aber Bella will von Rickys Vorgeschichte gar nichts wissen, sondern ihm einfach nur ein neues Zuhause bieten. Und das macht sie großartig.
Ricky gefällt es auf der einsamen Farm in Neuseeland. Abends eine Wärmeflasche im Bett, das kannte er bisher noch nicht. Und auch Hec, den mürrischen Mann von Bella, mag er irgendwie. Doch dann stirbt Bella eines Tages plötzlich. Weil Ricky fürchtet, nun wieder vom Jugendamt abgeholt und zu einer anderen Familie gebracht zu werden, flüchtet er kurzerhand in die Wildnis. Als Hec ihm folgt, hat das Stadtkind Ricky immerhin jemanden an seiner Seite, der weiß, wie man im neuseeländischen Bush überlebt. Aber dann hält man Hec auf einmal für einen Kindesentführer – und eine Suche nach Ricky und Hec beginnt, in die sich bald auch die Armee einschaltet.
Ricky und Hec sind Außenseiter, wie sie im Buche stehen. Ein dicklicher, ein wenig ungeschickter und sehr redseliger Junge und ein grantiger alter Mann, der am liebsten in Ruhe gelassen werden will. Natürlich geht das nicht, wenn man zusammen auf der Flucht ist. Und so erzählt diese zu Herzen gehende Komödie davon, wie aus den beiden erst einmal ein Team werden muss. Wir folgen ihnen durch aberwitzige Situationen, treffen mit ihnen Ranger und schrullige Einsiedler und lernen eine Mitarbeiterin des Jugendamts kennen, die sich benimmt wie eine Polizistin und alles daran setzt, um Ricky zu befreien. Sie ahnt ja nicht, dass Ricky gar nicht gerettet werden muss oder gar gerettet werden will. Denn Ricky erfährt im Laufe seiner abenteuerlichen Reise mit Hec etwas ganz besonderes. Er spürt, was es bedeutet, eine Familie zu haben, und fühlt sich überdies als gesuchter Gangster in der Wildnis auch ziemlich cool. Dass dennoch nicht alles rund läuft, macht diesen liebenswerten Film nur noch schöner. Halt so wie im richtigen Leben. „Wo die wilden Menschen jagen“ zeigt uns, dass man sich trotzdem nicht unterkriegen lassen sollte.