Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen
Wenn Timm anfängt zu lachen, dann dauert es nicht lange und alle anderen stimmen mit ein – so sympathisch, so unwiderstehlich und ansteckend ist sein Gelächter. Dabei hat Timm im Leben nicht viel zu lachen: Seine Mutter ist schon lange tot, die Stiefmutter und sein Stiefbruder triezen ihn ständig und die Familie hat fast kein Geld.
Am glücklichsten ist Timm, wenn er die Sonntage allein mit seinem geliebten Vater verbringt: Sie gehen dann gemeinsam zur Pferderennbahn, und wenn sie etwas gewinnen, gibt es hinterher ein Eis. Leider wird hier auch ein dubioser Baron auf Timms Lachen aufmerksam. Als sein Vater stirbt und der Junge so unglücklich ist wie nie zuvor, bringt der Baron Timm dazu, einen Vertrag mit ihm einzugehen: Timm verkauft Baron Lefuet sein Lachen und erhält dafür die Fähigkeit, jede Wette zu gewinnen, egal wie verrückt sie auch sein mag. Doch schon bald merkt Timm, dass sein Lachen viel wertvoller war als all das Geld, das er gewinnen kann. Von nun an setzt er alles daran, sein Lachen irgendwie zurückzubekommen.
Nachwuchsdarsteller Arved Friese ist ein absoluter Glücksgriff: Er spielt den sympathischen, stets lachenden Timm genauso überzeugend wie den ernsten und traurigen. Mühelos hält er mit den vielen, sehr bekannten erwachsenen Schauspielern mit, die in großen und kleinen Rollen auftreten. Schon an der Menge der berühmten Namen - vor und hinter der Kamera - merkt man, dass bei dieser Verfilmung viel Aufwand betrieben wurde. Man sieht es auch an den toll ausgewählten und mit Liebe zum Detail gestalteten Schauplätzen oder an den wunderbar farbenprächtigen Kostümen. Die Kostüme sind aber auch ein gutes Beispiel dafür, dass manchmal eine etwas realistischere Darstellung und etwas weniger Hochglanz nicht schlecht gewesen wäre. Dass Timm am Anfang in Armut lebt, sieht man seiner stets sauberen, neu wirkenden Kleidung überhaupt nicht an.
„Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“ ist ein toller Familienfilm geworden, der viel Spannung, was zu lachen und manchmal sogar gruselige Stellen bietet, kurz: der sein Publikum 100 Minuten lang glänzend unterhält. Aber wenn der Film seine Geschichte manchmal etwas ernster genommen hätte, würde er vielleicht noch viel länger im Gedächtnis bleiben. So wie die Stelle im Film, als der Baron erklärt, wofür er sein erkauftes Lächeln braucht und dabei eine lustig animierte Geschichte erzählt, hinter der eine ganz bittere Realität steht.