Thomas und seine Freunde – Große Welt! Großes Abenteuer!
Einmal runter von den Schienen, die ihm immer den Weg vorgeben. Einmal die Welt sehen und die große Freiheit erleben. Davon träumt die sprechende kleine Lokomotive Thomas. Aber soweit wird es wohl nie kommen. Auf der kleinen Insel in Großbritannien dreht sie gelangweilt ihre Runden. Bis sie das Rennauto Ace trifft.
Auch Ace will die Welt bereisen. Gleich mehrere große Rallyes rund um den Globus stehen auf seinem Plan. Ace kann das Jammern von Thomas gar nicht verstehen. „Tu’s einfach!‟, rät er Lokomotive Thomas und gibt ihr damit den entscheidenden Anstoß. Schon kurze Zeit später befindet sich Thomas auf einem großen Frachtschiff Richtung Afrika, wo sich ihm bald die liebenswerte Lok Nia anschließen wird. Und Afrika wird nur das erste Ziel einer langen Reise sein, die Thomas schließlich durch fünf Kontinente führt.
Es ist immer wieder dasselbe mit all den sprechenden Fahrzeugen in Animationsfilmen, ganz egal ob es sich nun um Lokomotiven wie in „Thomas und seine Freunde‟, um Autos wie in „Cars‟, Flugzeuge wie in „Planes‟ oder Schiffe wie in „Elias, das kleine Rettungsboot‟ handelt: sie alle sind zwar ständig in Bewegung, können sich aber doch nicht richtig bewegen und ihre Gefühle kaum sichtbar machen. Kurzum: Sie bleiben leblos. Bei „Thomas und seine Freunde‟ kommt hinzu, dass die Gesichter nahezu aller Loks und Autos fast gleich aussehen. Daran erkennt man schon, wie lieblos die Filmemacher hier gearbeitet haben. Ein paar rasante Verfolgungsjagden hier, ein paar Gesangseinlagen dort – fertig ist das Abenteuer, das vor allem dazu anregen soll, das gleichnamige Spielzeug zu kaufen.
Natürlich darf Thomas dabei auch etwas lernen. Etwa, dass es nicht schlimm ist, auch einmal Hilfe von anderen anzunehmen, sich auch einmal für Fehler zu entschuldigen und danke zu sagen. An diesen Botschaften ist nichts falsch. Nur wird das hier so aufgesetzt erzählt, dass es einfach keinen Spaß macht. Wenn Thomas einmal über seine Reise nachdenken würde, dann wäre er sicher auch sehr enttäuscht. Etwa darüber, dass er seine Schienen doch fast nie verlassen durfte. Oder darüber, dass er gar nicht so viel Neues gesehen und über die Welt recht wenig gelernt hat.