Mein Leben in Rosarot
Der siebenjährige Ludovic liebt es, Kleider zu tragen und sich zu schminken. Als er mit seiner Familie in eine schicke Pariser Vorstadtsiedlung zieht, werden Ludovics Vorlieben zum Problem: Die engstirnigen Nachbarn sind irritiert über den ‚Mädchen-Jungen’, allen voran der Chef von Ludovics Vater...
Als sein Sohn Jerome und Ludovic dabei erwischt werden, wie sie eine Hochzeitszeremonie nachspielen, muss Jerome sich in der Schule sogar von Ludovic wegsetzen. Doch der bleibt hartnäckig: Eines Tages wird er ein Mädchen sein!
Durch das Verhalten der Nachbarn und der anderen Kinder gerät Ludovic zunehmend unter Druck und flüchtet sich immer häufiger in eine rosarote Fantasiewelt, die von der barbiehaften Serienheldin Pam bevölkert wird. Nur hier kann er sein, wie er will. Die hilflosen Eltern verbieten dem Jungen schließlich, sich wie ein Mädchen zu benehmen. Im Film, der anfangs in fröhlichen bunten Farben daherkommt, gewinnen langsam blasse, dunkle Töne die Oberhand… Ein berührender Film über einen kleinen Jungen, der sich gegen jeden Widerstand treu bleibt!
Der Regisseur Alain Berliner hat „Mein Leben in Rosarot“ bereits 1997 gedreht und aus gutem Grund mehrere Preise dafür erhalten. Denn er hat sich nicht nur getraut, ein schwieriges Thema anzupacken, das bis heute viele Leute eher abschreckt oder peinlich berührt. Er hat es auch geschafft, trotzdem einen leichten, warmherzigen, manchmal sogar lustigen Film daraus zu machen. So macht es Spaß zu sehen, wie unbeirrbar Ludovic daran festhält, dass er nur aus Versehen und vorübergehend ein Junge ist. Und wie er ganz unabsichtlich mit seinen „Ideen“ die Erwachsenen so vor den Kopf stößt, dass sie völlig aus dem Häuschen geraten – manchmal wirkt ihre Engstirnigkeit nämlich richtig albern. Zum Glück gibt es ein paar aufgeschlossene Menschen, die selbst dann zu Ludovic halten, als es wirklich dramatisch wird. "Mein Leben in Rosarot" führt eindringlich vor Augen, wie wichtig Toleranz ist - und ist damit immer noch ein aktueller Film.