Luis und die Aliens
Luis hat es nicht leicht in der Schule. Weil sein Vater Nacht für Nacht wie besessen den Weltraum beobachtet und nach Aliens Ausschau hält, gilt auch Luis als Freak. Der Schuldirektor meint sogar, dass Luis im Internat der schrecklichen Miss Diekendaker besser aufgehoben sei als bei seinem abgedrehten Vater. Doch dann geschieht eines Tages etwas schier Unglaubliches: Luis begegnet drei Außerirdischen.
Direkt vor Luis’ Augen macht eine fliegende Untertasse eine heftige Bruchlandung und spuckt die drei bunten Außerirdischen Mog, Nag und Wabo aus, die nun ein echtes Problem haben. Eigentlich wollten sie sich auf der Erde nur eine Massage-Matte besorgen. Jetzt aber kommen sie nicht mehr weg. Aber vielleicht kann Luis ihnen helfen und vielleicht können die drei chaotischen Aliens auch etwas für ihn tun.
„Luis und die Aliens“ bietet dir 80 Minuten tollster Kinounterhaltung. Einen besonderen Flair erhält der Film übrigens, weil er in einer Kleinstadt irgendwo in den USA spielt – genauso wie viele alte Science-Fiction-Filme über außerirdische Besucher. Am meisten Spaß aber machen die Verwandlungen der Aliens. Denn die können zwar ganz leicht die Gestalt von Menschen und Tieren annehmen, haben jedoch keinen Schimmer, wie sie sich als Erdenbewohner verhalten müssen und sorgen dadurch für ein paar wirklich komische Momente. Zu Herzen geht unterdessen vor allem Luis. Es ist nicht schwer nachzuvollziehen, warum er sich so einsam fühlt und wie sehr er sich richtige Freunde und einen Papa wünscht, der sich um ihn kümmert. Allzu traurig allerdings wird der Computeranimationsfilm trotzdem nicht. Vor allem zum Ende hin greifen die Brüder Wolfgang und Christoph Lauenstein, die hier Regie führten, noch einmal tief in die Science-Fiction-Trickkiste und liefern ein turbulentes Finale, in das nicht nur die drei liebenswerten knautschigen Aliens verwickelt sind und das ein paar Überraschungen bereit hält.
Was die Technik angeht, kann es der Film jedoch nicht ganz mit den vielschichtigen und detailreich ausgestalteten Animationen US-amerikanischer Studios aufnehmen. Dafür wirken die Figuren und die Umgebungen letztlich ein wenig zu starr und unnatürlich. Wie schade, dass die Lauensteins „Luis“ nicht als Puppenanimationsfilm gedreht haben wie ihren oscarprämierten Kurzfilm „Balance“, denn der war wirklich besonders. Andererseits ist es schön, dass sich die beiden Animationsspezialisten mit ihrem sehr unterhaltsamen Kinder- und Familienfilm im Kino zurückmelden.