Harry Potter und der Halbblutprinz
Mit Hilfe von Dumbledores „Denkarium“ ist es Harry möglich, Erinnerungen an Voldemort zu sehen, die Dumbledore von sich und anderen Personen gesammelt hat - doch die wichtigste Erinnerung wurde manipuliert. Harry muss um jeden Preis die echte Erinnerung beschaffen, denn nur sie gibt Aufschluss darüber, wie Voldemort besiegt werden kann.
Wie schon bei den beiden vorherigen Filmen solltet ihr mindestens 12 Jahre alt sein, wenn ihr euch „Harry Potter und der Halbblutprinz“ anseht. Es gibt zwar nur wenige unheimliche Stellen, die haben es dafür aber in sich. Wenn ein Mädchen von einem Fluch getroffen wird und sich mit wehenden Haaren und einem lautlosen Schrei in die Lüfte erhebt, sieht es aus, als könnte diese Szene auch einem Horrorfilm entstammen. Solche unheimlichen Bilder sind nicht jedermanns Geschmack - vor allem dann nicht, wenn man sie nicht mehr aus dem Kopf bekommt.
Von solchen Horror-Szenen abgesehen sind der Film und seine Vorlage so etwas wie „die Ruhe vor dem Sturm“: Bevor im siebten und letzten Band der Kampf gegen Voldemort offen aufgenommen wird und in einer großen Schlacht auf Hogwarts gipfelt, werden die Handlungen in sechsten Teil vorbereitet. Nach und nach erfährt Harry mehr über Voldemorts Vergangenheit, erfährt, warum er bisher nicht gestorben ist und wie er besiegt werden kann, und er erfährt auch mehr über die Verbindung zwischen Voldemort und ihm selbst. Leider wurde dieser Erzählstrang - also dieser Teil der Geschichte - in der Verfilmung stark gekürzt. Stattdessen sehen wir viele Szenen, die sich den Wirren der Liebe widmen: Knutschen und anhimmeln, Eifersucht und Tränen, Unsicherheit und Beinahe-Küsse. Das ist zwar ganz lustig anzuschauen, könnte aber auch in jedem anderen Internatsfilm spielen und treibt die Geschichte nicht wirklich voran.
Nicht besonders subtil (anders ausgedrückt: etwas grob) fällt auch die Farbgestaltung des Films aus: Um die düstere Stimmung zu transportieren, wurden viele Szenen durch blaue Farbfilter aufgenommen (die Farben wirken dadurch kalt und unnatürlich) und viele Szenen wurden schwach ausgeleuchtet - ganz so, als hätte sich selbst die Sonne vorsichtshalber vor Lord Voldemort versteckt. Auf die Dauer wirkt das leider eintönig, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Insgesamt also eine zwar unterhaltsame, dennoch eher schwache Verfilmung der Harry-Potter-Reihe mit wenigen Spannungsmomenten.