Die Farbe der Milch
Ganz schön steinig kann der Weg zur ersten Liebe sein! Zum Glück ist aber Sommer in Norwegen und alles ist locker-leicht und wunderbar lustig. Da macht die 12-jährige Selma die Entdeckung, dass die Gefühle dem Verstand manchmal ein Schnippchen schlagen.
Jungen sind doof! Wie viele Mädchen findet auch Selma, dass das männliche Geschlecht nichts als Ärger bringt. Immer wieder hat sie die hässliche Seite von Liebe und Beziehungen gesehen: Ständig streitet ihre Tante mit ihrem Freund, und ihre Mutter starb bei ihrer Geburt, die schließlich auch eine Folge der Liebe ist. So will Selma grundsätzlich mit Jungs nichts mehr zu tun haben und schwört auch ihre Freundinnen darauf ein. Als aber ihr Klassenkamerad Andy ihr Interesse an der Wissenschaft teilt und ein attraktiver Gaststudent aus Schweden ihr ein physikalisches Rätsel aufgibt, bricht Selma ihren Vorsatz.
Saftig-grünes, hoch stehendes Gras, viel nackte Haut und feiner Sand, den Andy über Selmas Arm rieseln lässt – es geht sehr sinnenfroh zu in diesem „Film über die Liebe und andere Naturkatastrophen“, wie Regisseurin Torun Lian diese Komödie beschreibt.
Ihre Selma ist herrlich eigenwillig: Als Meisterin im „Tot stellen“ fühlt sie sich auf dieser Welt wie eine Außerirdische. Ihrer Persönlichkeit kommst du übrigens sehr nah, weil Selma ihre Sicht auf das Geschehen immer wieder aus dem „Off“, also aus dem Hintergrund, beschreibt. Was du in den Bildern siehst und was dir Selma dazu erzählt, das sind zwei Paar Schuhe. Gerade weil es sich widerspricht, ist es oft sehr witzig. Schließlich ist es für Selma nicht leicht im Tohuwabohu ihrer Gefühle einen kühlen Kopf zu bewahren. Ihre Ängste, Unsicherheiten und Phantasien kannst du bestimmt gut nachvollziehen. Es erwartet dich also ein Film, der Lust auf Sommer macht und die kindliche Liebe bei aller Heiterkeit ernst nimmt.