Abseits für Gilles
Irgendwann im belgischen Fußballnationalteam zu spielen und ein „Roter Teufel“ zu werden – das ist der größte Wunsch des zwölfjährigen Gilles. Tatsächlich hat der Junge auf dem Rasen großes Talent. Umso ärgerlicher ist es, dass sein Vater trotzdem nur an ihm herumnörgelt und nie mit ihm zufrieden ist.
Doch eines Tages bricht Gilles’ Vater plötzlich am Spielfeldrand zusammen und stirbt. Für Gilles ist dies ein schwerer Schlag, war sein Vater für ihn doch ein wichtiges Vorbild. Dann aber lernt er die Oma eines Mannschaftskollegen kennen. Sie sagt, sie könne mit Toten sprechen! Und wenig später taucht Gilles’ Vater eines Nachts auf wundersame Weise wieder auf und beginnt, Gilles weiter zu trainieren. Allerdings kann nur Gilles ihn sehen und mit ihm reden. Für alle anderen bleibt er unsichtbar. Eine Verletzung am rechten Bein jedoch macht Gilles das Fußballspielen immer schwerer. Während der Vater ihn weiterhin anfeuert, rät ihm ein Arzt, das Spielen ganz aufzugeben. Was soll er nur tun – vor allem, als er zu einem Auswahlspiel für die Junior-Mannschaft der Roten Teufel eingeladen wird?
Gilles muss ziemlich viel aushalten in diesem Film, weil ihm so viele Schicksalsschläge zugemutet werden. Aber trotzdem bleibt der Film immer glaubwürdig und erzählt berührend davon, wie ein Junge lernt, mit dem Verlust seines Vaters zurechtzukommen und sich zugleich von seinem größten Traum zu verabschieden. Das sind große Prüfungen für Gilles. Und es ist ebenso schön wie spannend, ihm auf seinem Weg zu folgen und zu beobachten, wie er zwar manche falschen Entscheidungen trifft, aber auch immer reifer und selbstbewusster wird. Nicht zuletzt lebt der Film aber auch von den mitreißenden Fußballszenen. Denn die Kamera nimmt dich direkt mit auf den Rasen und zeigt dir das Spiel und Gilles’ Ballkünste aus nächster Nähe.