Weil ich schöner bin
Stell dir vor, du lebst in einem Land in dem du eigentlich gar nicht sein darfst. Wenn es an der Tür klingelt, hast du Angst, dass es die Polizei sein könnte. Und da du keinen Ausweis hast, kannst du dir noch nicht einmal ein Buch aus der Bibliothek leihen. Hättest du dann trotzdem den Mut dein Leben in vollen Zügen zu genießen?

Die 13-jährige Charo hat diesen Mut. Sie ist vor acht Jahren mit ihrer Mutter aus Kolumbien nach Deutschland gekommen. Damals sind sie mit einem Touristenvisum eingereist, dass nur drei Wochen gültig war. Ein Visum ist die Erlaubnis eines Landes sich für eine bestimmte Zeit darin aufhalten zu dürfen. Charo und ihre Mutter sind ohne diese Erlaubnis länger geblieben. Wenn Menschen ohne Visum in einem Land erwischt werden, können sie abgeschoben werden – das bedeutet, dass sie verhaftet werden und in ihr Land zurückkehren müssen.
Dass Charo und ihre Mutter kein Visum haben ist also ein großes Geheimnis, das noch nicht einmal Charos beste Freundin Laura wissen darf. Auch in ihrer Schule ahnt keiner in welcher Situation sich Charo befindet. Doch eines Tages ist die Mutter unvorsichtig und wird von der Polizei verhaftet. Nach ein paar Tagen kommt sie zwar wieder frei, doch nichts ist wie vorher. Das Versteckspiel hat ein Ende. Sie müssen Deutschland innerhalb von zwei Wochen verlassen. Für Charo bricht eine Welt zusammen, denn das bedeutet, dass sie ihr bisheriges Leben und all ihre Freunde hinter sich lassen muss.
Der Film lässt sich ganz auf seine Hauptfigur Charo ein. Sie muss sich nicht nur mit dem eigenen Erwachsenwerden sondern auch mit den harten Seiten des Lebens auseinandersetzen. Charo durchlebt ein turbulentes Wechselbad der Gefühle: Mal rebelliert sie gegen ihre Mutter und versucht Probleme auf eigene Faust zu lösen, mal ist sie völlig verzweifelt und im nächsten Moment ignoriert sie alle Schwierigkeiten und genießt die Zeit mit ihren Freunden. Leider wirkt das Ganze oft ein wenig sprunghaft und so fällt es Dir sicher manchmal schwer, dich in Charo hineinzuversetzen und Verständnis für ihre Gefühle aufzubringen.