Weihnachten im Anflug
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Puh, war das gefährlich! Beinahe wäre die junge Eule Moon von einem großen Raubvogel geschnappt worden. Aber sie hat Glück gehabt. Nur ihr Flügel ist nun verletzt, so dass sie nicht mehr fliegen kann. Jetzt soll sie in der kleinen Baumhöhle der großen Tanne warten, bis ihr Papa sie holen kommt. Und dieses Mal hört Moon auf ihren Papa. Es konnte ja niemand ahnen, dass genau diese Tanne gefällt und abtransportiert wird. Als Moon wieder aus der Höhle herausschaut, hat sich die Tanne in einen bunt geschmückten Weihnachtsbaum verwandelt – und steht inmitten der Großstadt New York.
Moon ist verwirrt. Sie war noch nie in einer Stadt, hat noch nie so viele Menschen und so viele Häuser gesehen. Und ein Baum mit bunten Kugeln und Lichtern – was soll das sein? Erst muss Moon ein paar fiese Tauben abschütteln. Dann begegnet sie dem Mädchen Luna. Luna ist genauso allein wie Moon. Ohne Wissen ihrer Mutter hat sie sich auf den Weg durch die Stadt gemacht, um am Rockefeller Plaza Schlittschuh zu laufen. Jetzt muss sie zusehen, wie sie wieder nach Hause kommt. Und auch noch der kleinen verirrten Eule helfen.
Zum ersten Mal fährt Luna alleine mit der U-Bahn, zum ersten Mal ist Moon getrennt von ihrem Papa. So wird die Reise durch New York für beide zu einem großen Abenteuer. Doch in dem Film geht es gar nicht so sehr um spannende und laute Szenen, sondern vielmehr um kleine Beobachtungen und stille Momente. Eine Weihnachtsgeschichte eben. Ganz nebenbei erzählt der Film mehr über Luna und Moon, als es zunächst scheint – dafür musst du genau hinhören. Schön ist auch, dass die beiden nicht miteinander sprechen können, sich aber trotzdem verstehen.
„Weihnachten im Anflug“ sieht einfach wunderschön aus. Am Anfang erinnert er einen Puppentrickfilm (so wie Shaun das Schaf). Dann wieder werden die meisten erwachsenen Figuren nur als Pappaufsteller gezeigt, die durch die Bilder geschoben werden. Überhaupt sieht alles in dieser Stadt so aus, als ob es aus Pappe gebaut worden wäre. Das ist überraschend und toll anzusehen – allerdings auch ein bisschen gelogen. Denn in Wahrheit entstand der Film als Animation am Computer und nicht mit echten Kulissen.
Wahr ist hingegen etwas ganz anderes: 2020 wurde tatsächlich in dem großen Weihnachtsbaum am Rockefeller Plaza in New York eine Eule gefunden. Auch diese wurde dann gerettet und wieder in die Wildnis gebracht. Na dann: Frohe Weihnachten!