Vilja und die Räuber
Die zehnjährige Vilja hasst Sommerferien von ganzem Herzen. Jedes Jahr der gleiche langweilige Trott: Ihre etwas spießige Familie fährt los, um auf dem Land die Oma zu besuchen. Doch dieses Jahr kommt alles anders als geplant, ganz gewaltig anders sogar! Denn urplötzlich ist Viljas Familie auf der einsamen Landstraße nicht mehr allein...
Hinter ihnen taucht wie aus dem Nichts ein geheimnisvoll-bedrohlicher, schwarzer Transporter auf. Noch beunruhigender: Auf dem Dach des schwarzen Transporters weht eine Piratenflagge! Vilja ahnt nicht, dass die Insassen des Transportes, die legendäre Familie Räuberberg, ihr den abenteuerlichsten Sommer ihres Lebens bescheren werden.
„Vilja und die Räuber“ hat viel Gutes zu bieten, aber leider auch einige Schwächen. Toll sind die vielen netten Einfälle und dass die Buchvorlage mit viel Liebe zum Detail umgesetzt wurde. Die Darsteller sind allesamt begeistert bei der Sache, aber dabei leider nicht immer so überzeugend wie die Darstellerinnen von Vilja und Räubertochter Hele. Es gibt viele schöne Aufnahmen der weiten, finnischen Landschaft, und die irren Abenteuer der Räuberbergs werden - zum wilden Räuberthema passend - mit viel fetziger Musik untermalt.
Doch all dies ist manchmal etwas zu viel des Guten. Vor allem, da sich einige Dinge etwas zu oft wiederholen, das wilde Treiben der Räuber manchmal zu erzwungen wirkt, und das Ganze etwas zu sehr in die Länge gezogen ist. Ein paar Kürzungen hätten dem Film ganz gut getan. Auch der typisch finnische, etwas derbere Humor ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Und das Freundschafts- beziehungsweise Familienthema geht in all dem lärmenden, chaotischen Treiben manchmal etwas unter. Wer allerdings auch über ein paar Furz-Witze herzhaft lachen kann und einfach nur ein bisschen harmlosen Sommerspaß haben will, der ist bei dieser etwas einfach geratenen, aber mit Herz gemachten Räubergeschichte goldrichtig.