• Video zum Film „Tomboy“
  • Szenenbild aus dem Film „Tomboy“
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Tomboy

Mit Mädchensachen kann die zehnjährige Laure nicht besonders viel anfangen. Sie findet Jungs ohnehin viel toller. Kurzerhand stellt sie sich den anderen Kindern an ihrem neuen Wohnort als Michael vor. Verdacht schöpft niemand, denn mit den kurzen Haaren sieht Laure tatsächlich aus wie ein Junge.

So beginnt Laure heimlich ein Doppelleben. Kaum hat sie das Haus verlassen, verwandelt sie sich in Michael. Die rosafarbenen Schnürsenkel ersetzt sie durch weiße, sie trägt weite Hosen und schneidert sich aus einem Badeanzug eine Badehose. Aufmerksam beobachtet sie, wie die anderen Jungen sich verhalten. Doch vor allem achtet sie sehr darauf, dass niemand von ihrem Geheimnis erfährt. Und das geht auch lange Zeit gut. So gut, dass sich die gleichaltrige Lisa sogar in Michael verliebt zu haben scheint.

Als Tomboy wird ein Mädchen bezeichnet, das sich anzieht und verhält wie ein typischer Junge. Laure ist so ein Tomboy. Dass sie in Wirklichkeit ein Mädchen ist, erfährst du im Film erst richtig nach einer Viertelstunde. Aber von Anfang an erlebst du die Geschichte, die so echt wirkt wie ein Dokumentarfilm, aus Laures Blickwinkel. So kannst du sehr gut verstehen, wie es ihr geht und was sie sich wünscht. Dabei macht sich der Film nie über Laure lustig, sondern nimmt sie sehr ernst. Ob sie mit ihrer Verkleidung nur spielt und einmal ausprobieren will, wie man sich als Junge verhalten muss und wie man von anderen gesehen wird, oder ob sie sich tatsächlich im falschen Körper fühlt, lässt „Tomboy“ offen.

Am Ende ist das auch nicht von Bedeutung. Wichtiger sind vielmehr die Fragen, die der sehr einfühlsam erzählte Film stellt: Muss man sich als Mädchen wie ein Mädchen und als Junge wie ein Junge verhalten? Was passiert, wenn man aus der Rolle fällt und sich nicht an diese „Regeln“ hält? Und vor allem: Wie willst du selbst sein?