Ruby taucht ab
Gleich vorweg: Wenn du Meerjungfrauen magst, dann solltest du um „Ruby taucht ab“ lieber einen Bogen machen. Denn die Wahrheit ist bitter. In Wirklichkeit sind die Meerjungfrauen nämlich Monster! Die Helden der Tiefsee hingegen sind die Kraken. So wie die 15-jährige Ruby. Aber die lebt noch als Mensch getarnt an Land.
Ruby hat blaue Haut, ziemlich lange, schlaksige Beine und keine Nase. Die meisten Menschen finden das zwar ein bisschen ungewöhnlich. Aber dass die Mitglieder der Familie Gillman eigentlich Kraken sind, das ahnt niemand. Weil Rubys Mutter nicht will, dass ihr Geheimnis ans Licht kommt, darf Ruby nicht in Berührung mit Salzwasser kommen. Als das doch passiert, wird es für Ruby umso schwieriger. Unterwasser verwandelt Ruby sich in eine riesige Krake (und kann dabei noch einen Jungen retten, auf den sie steht). Und diese Verwandlung gefällt Ruby ziemlich gut. Heimlich lässt sie sich bald von ihrer Großmutter, die noch als Krake im Meer lebt, ausbilden und die Geschichte ihrer Familie erzählen. Ruby hätte nie geahnt, dass sie im Meer eine Prinzessin ist. Das bringt aber auch Aufgaben mit sich. Als Krake ist sie die Beschützerin der Meere. Und bald muss sie einer fiesen Meerjungfrau die Stirn bieten, die ihr Geheimnis kennt.
Ruby ist wirklich eine tolle Figur. Sie sieht sehr niedlich aus und verhält sich – zumindest an Land – ganz normal. Sie ist schüchtern, sie streitet sich mit ihren Eltern und vor allem findet sie es doof, nicht sagen zu dürfen, wer sie wirklich ist. Am schönsten sind die Szenen, in denen wir Ruby in der Schule mit ihren Freunden oder in der Familie sehen. Doch leider hat das den Filmemachern offenbar nicht gereicht. Sie wollten mehr Action – und deshalb taucht eine fiese Meerjungfrau auf, die Ruby bekämpfen muss.
Die Bilder dieses Animationsfilms sind beeindruckend, vor allem die leuchtenden Farben der Kraken im Meer. Witzig ist es auch, dass die Geschichte mal eine andere Sichtweise zeigt und die Figuren ganz anders sind, als man es zunächst erwartet. Aber irgendwie säuft Ruby in der ganzen Action dann doch zu sehr ab. Sie wird zum Unterwasser-Superstar. Aber an Land war sie viel spannender.