Raus aus dem Teich
Die große weite Welt entdecken? Warum? Ist doch schön zu Hause, denkt sich der Erpel Mack. Seine neugierigen Kinder Dax und Gwen und seine Frau Pam sehen das anders. Sie würden gerne mal den zwar schönen, aber doch sehr vertrauten Teich in Neuengland verlassen.
Als ein paar Zugvögel sie einladen, mit ihnen zu fliegen, droht ein Streit in der Familie. So beschließt Mack, doch noch über seinen Schatten zu springen. Eine lange Reise beginnt. Auf nach Jamaika! Von Neuengland führt die Reiseroute in einen Sumpf zu zwei wirklich merkwürdigen Reihern, dann nach New York, von dort aufs Land. Gefahren lauern unterdessen überall. Etwa in einer hektischen Großstadtküche. Oder auf einem Geflügelhof, in dem ein paar chillende Federviecher scheinbar paradiesische Zustände genießen. Und schließlich sind dann ja noch die unterschiedlichen Vorstellungen der einzelnen Familienmitglieder.
Erstmal vorweg: Die computeranimierten Enten sehen wirklich super aus! Schon die Blicke der gefiederten Helden dieses Films zaubern einem ein Lächeln ins Gesicht. Und die Lichtstimmungen und warmen Farben sind einfach toll. Du spürst den Herbst geradezu, wenn du dich mit den Enten auf die Reise begibst. Nur: Die Geschichte, die „Raus aus dem Teich“ erzählt, zündet nie so richtig. Es gibt immer wieder tolle Augenblicke und gute Witze, aber irgendwie wirkt der Film sehr zerfahren. Zwischenlandung hier, Zwischenlandung dort. Gag hier, Gag da. Benjamin Renner war einer der drei Regisseure des großartigen Ernest & Céléstine. Leider hat „Raus aus dem Teich“ mit diesem kaum etwas gemeinsam und sieht eher aus wie unzählige andere Animationsfilme.
Schön ist, wie der Film über Eltern und Kinder erzählt. Die Kinder wollen raus in die Welt und etwas Neues erleben, der Erpel-Papa im Film allerdings ist überängstlich, wittert überall Gefahren und will sein Kinder deshalb so gut wie möglich schützen. Du ahnst schon, wer von beiden hier mehr zu lernen hat! Und überhaupt sind es die Kinder, die sich hier ganz schön durchzusetzen wissen. Das macht dann doch noch ziemlich viel Laune. Es lohnt sich also, die Eltern mit ins Kino zu nehmen.