Plötzlich Santa
Tischler Andersen liebt es, sich an Heiligabend als Weihnachtsmann zu verkleiden. Weil er aber so tollpatschig ist und das Fest deshalb stets im Chaos endet, verbietet ihm Frau Andersen dieses Jahr die Kostümierung. Doch sie hat die Rechnung ohne den echten Weihnachtsmann gemacht …
Auch wenn seine ältesten Kinder nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben und die Verkleidung dieses Jahr verboten ist, schlüpft Tischler Andersen nach dem Festessen heimlich in den roten Anzug. Als er sich auf den Geschenkeschlitten schwingt, passiert das Unvermeidliche: Der Tischler rutscht aus und purzelt samt Schlitten einen Hang hinunter. Als er mitten im Wald wieder zu sich kommt, erlebt Andersen eine Überraschung: Vor ihm steht der echte Weihnachtsmann mit Rauschebart und roter Zipfelmütze! Als wäre das nicht genug, schlägt dieser auch noch einen Familientausch vor. Andersen soll die Kinder des Weihnachtsmanns besuchen, weil die kleinen Wichtel noch nie einen echten Tischler gesehen haben. Im Gegenzug wird der Weihnachtsmann bei Familie Andersen vorbeischauen. Der Tischler sagt zu und erlebt ein Weihnachten sondergleichen.
Im Original heißt dieser Film „Snekker Andersen og Julenissen“, was so viel bedeutet wie „Tischler Andersen und der Weihnachtsmann“. Warum die deutschen Übersetzer daraus „Plötzlich Santa“ gemacht haben, ist ein Rätsel. Das klingt doch viel zu Amerikanisch. Tatsächlich handelt es sich hier aber um einen skandinavischen Weihnachtsfilm, für den die berühmte norwegische Weihnachtsgeschichte über Tischler Andersen die Vorlage lieferte. Diese Erzählung ist schon ein bisschen älter und deshalb spielt auch der Film in einer Zeit, in der es noch keine Computer gab, vieles von Hand gemacht wurde, die Väter das Geld verdienten und die Mütter meistens zu Hause bei den Kindern blieben. Mit ihrem verschneiten, roten Holzhaus und dem strahlenden Weihnachtsbaum verkörpern die Andersens die ideale Familie. Genau richtig also für einen märchenhaften Weihnachtsfilm, in dem Wünsche wahr werden und wundersame Begegnungen passieren. Es geht um den besonderen Zauber von Weihnachten und darum, dass die Erfüllung eines echten Wunsches wichtiger ist als ein großer Berg Geschenke. Mit seiner langsamen Erzählgeschwindigkeit, der verträumten Musik und einer Prise Slapstick ist dieser behagliche Weihnachtsfilm ein wunderbares Erlebnis, das Lust auf das große Fest macht.