• Video zum Film „Pinocchio“
  • Szenenbild aus dem Film „Pinocchio“
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Pinocchio

Nein, das hatte der alte Tischler nun wirklich nicht erwartet. Auf einmal sagt die Holzpuppe, die er gerade geschnitzt hat, zu ihm „Papa‟. Wie bitte? Eine Holzpuppe, die spricht? Die lebt? Die sich benimmt wie ein echter Junge? Gepetto ist außer sich vor Freude. Jetzt hat er einen Sohn. Er tauft ihn auf den Namen Pinocchio.

In die Schule soll Pinocchio natürlich auch gehen. So wie ein echtes Menschenkind. Aber die Schule ist zu jener Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts kein Zuckerschlecken. Der Lehrer ist streng und schlägt seine Schüler gerne, wenn sie nicht aufpassen. Kein Wunder, dass Pinocchio es dort nicht lange aushält. Es zieht ihn stattdessen hinaus in die weite Welt, fort von Gepetto. So schließt Pinocchio sich einem Jahrmarktschausteller an, bei dem es aufwändig gestaltete Holzpuppen zu bestaunen gibt. Später trifft er auf das räuberische Duo Kater und Fuchs, gelangt in die Fänge eines Händlers, der Kinder entführt – und trifft immer wieder auf eine gute Fee. Die will Pinocchio beschützen und ihn dazu bringen, ein braver Junge zu sein. Aber das ist gar nicht so einfach.

Wahrscheinlich kennst du schon die eine oder andere Verfilmung des weltbekannten italienischen Kinderbuchs von Carlo Collodi über die Holzpuppe, deren Nase beim Lügen immer länger wird. Etwa 30 unterschiedliche Fassungen gibt es schon, eine der berühmtesten ist der Disney-Zeichentrickfilm „Pinocchio‟ aus dem Jahr 1940, der in wunderschönen Farben erstrahlt. Von dieser Farbenpracht ist diese Neuverfilmung aus Italien weit entfernt. Sie kommt in dunklen Farbtönen daher und ist insgesamt teils ganz schön unheimlich geworden. Das liegt auch daran, dass all die seltsamen Geschöpfe, denen Pinocchio begegnet, von verkleideten Menschen gespielt werden. Zumeist sind die Menschen noch erkennbar. Aber sie sehen aus wie eine Mischung aus Mensch und Tier.

So ist „Pinocchio‟ ein düsteres Märchen geworden, bei dem es immer wieder viel zu Staunen gibt. Das macht die Reise, im Laufe derer Pinocchio lernt, wie man sich richtig verhalten sollte, ganz schön beeindruckend und spannend. Schade ist eigentlich nur, dass es ein wenig schwer fällt, mit Pinocchio mitzufühlen, in dem irgendwann der große Wunsch wächst, ein richtiger Junge zu werden.