Paper Planes - Träumen Emus vom Fliegen?
Dylan kann es kaum glauben: Bei dem kleinen Experiment in der Schule fliegt ausgerechnet sein Papierflieger am weitesten! Quer durchs Klassenzimmer, durch den Flur, in den Garten, bis er in einem Baum hängenbleibt. Sofort ist klar, dass Dylan sich unbedingt bei der Meisterschaft im Papierfliegerbasteln anmelden sollte.
Endlich hat der zwölfjährige Dylan damit wieder ein Ziel. Und das kann er nur zu gut brauchen. Denn seitdem seine Mutter vor fünf Monaten bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, ist alles anders. Vor allem Dylans Vater ist kaum ansprechbar und hängt nur noch herum. Nicht einmal für Dylans Erfolge kann er sich so recht begeistern. Dafür findet Dylan in seinem Klassenkameraden Kevin einen unerwartet guten Freund, der ihn beim Entwerfen neuer Flieger unterstützt. Und bei der ersten Qualifizierungsrunde lernt Dylan erst Jason kennen, der um jeden Preis gewinnen will und ein ziemlich unsympathischer Typ ist – und dann Kimi, die aus Japan kommt und Dylan beibringt, das es gar nicht so wichtig ist, den Wettkampf zu gewinnen, sondern vor allem etwas Schönes zu schaffen.
Ganz sommerlich leicht fühlt sich „Paper Planes‟ am Anfang an. Aber nach und nach wird immer deutlicher, was Dylan belastet. Dylan ist zunehmend genervt, dass sein Vater sich so hängen lässt. Dabei bräuchte er ihn doch gerade jetzt. Gleichzeitig weiß er aber auch, dass sein Vater das nicht böse meint. So erzählt der Film ganz schön davon, wie wichtig es ist, von einem geliebten Menschen Abschied nehmen und auch wieder nach vorne blicken zu können. Was das angeht, ist Dylan schon weiter als sein Vater. Gerade durch Kimi entwickelt er neuen Lebensmut und erhält von ihr nebenbei auch noch ein paar wichtige Lebensweisheiten.
Durch die tollen Figuren, hinter denen mehr steckt als man zunächst glaubt, geht „Paper Planes‟ ziemlich zu Herz. Und ja, Meisterschaften im Papierflieger basteln und fliegen lassen gibt es wirklich! Lasst euch also ruhig von diesem schönen Film, der 2015 den Kinderfilmwettbewerb kplus der Berlinale eröffnet hat, nicht nur gut unterhalten, sondern auch dazu anregen, mal wieder einen Flieger aus Papier zu basteln.