Nina und das Geheimnis des Igels
Neu im Kino
Ninas Vater arbeitet in einer Fabrik, wohin sich eines Tages ein Igel verirrt. Er erzählt Nina davon und erfindet eine Gutenachtgeschichte um das Tier. Schnell werden die Erzählungen vom Igel, der die Welt entdeckt und verschiedene Berufe ausprobiert, ein schönes Familienritual. Bis ihr Vater eines Abends zu müde dafür ist.

Wenn sich die Erwachsenen unterhalten, tun sie dies leise und sprechen in unverständlichen Sätzen. Es wird schnell deutlich, dass sie den Kindern nicht alles erklären wollen: Warum es schwierig ist in der Firma, weshalb sie sich Sorgen machen oder dass der Vater seine Arbeit verliert, weil die Firma schließen muss. Trotzdem bekommen die Kinder das Wesentliche mit – das wird auch dir als Kinozuschauerin oder -zuschauer auffallen.
Weil Ninas Vater keinen neuen Job findet und es ihm mit der neuen Situation immer schlechter geht, beschließt Nina, dass sie etwas tun will – nicht nur der schönen Igel-Abenteuer wegen. Sie hat gehört, dass der Chef der Fabrik Geld gestohlen und versteckt hat. Wenn sie nur dieses Geld finden würde und damit ihren Eltern helfen könnte! Zusammen mit Freund Mehdi und dem kleinen Igel im Kopf macht sich Nina auf die Suche nach dem Schatz.
Der Trickfilm findet für seine Geschichte ganz besondere Bilder: Die Figuren sind einfach gezeichnet und wirken an vielen Stellen wie die bewegten Zeichnungen eines Bilderbuches. Dieser Stil passt gut zu den Themen des Films, in dem es ums Geschichtenerzählen, aber auch um Spielen, Vorstellungskraft und Fantasie geht. Deshalb stört es auch gar nicht, dass manche Entwicklungen der Handlung um Nina und das versteckte Geld etwas übertrieben oder allzu abenteuerlich erscheinen. Ninas Schatzsuche ist genauso ein Abenteuer wie die Erzählungen vom Igel oder das nachmittagliche Rollenspiel von Nina und Mehdi mit ihren Kuscheltieren.
Besonders schön ist die Gestaltung der Igel-Geschichten, die auf eine frühe Form des Films hinweist: den Stummfilm. Zunächst malt Ninas Vater den Igel seiner Erzählungen auf Papier und bewegt ihn mit der Daumenkino-Technik. Dann wechselt der Film immer wieder zwischen Ninas Erlebnissen und den Igel-Stücken in Schwarzweiß, die von Jazz-Musik begleitet werden. Damit erzählt der Film auch ein bisschen von der Geschichte des Kinos.