• Video zum Film „Mein Totemtier & ich“
  • Szenenbild aus dem Film „Mein Totemtier & ich“
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Mein Totemtier & ich

Neu im Kino

Moment, was war das? Ein Igel vielleicht? Egal. Ama hat ganz andere Sorgen. Polizisten waren gerade bei Ama zu Hause und haben gemerkt, dass niemand aus ihrer Familie einen Pass hat. Amas Mutter und ihr jüngerer Bruder wurden verhaftet, ihr Vater war gerade nicht zu Hause. Und Ama ist schnell abgehauen. Jetzt sitzt sie in einem Baumhaus und wartet, ganz allein in der Nacht.

Schon immer hat ihr Vater Ama vor der Polizei gewarnt. Warum, hat sie nie so genau verstanden. Sie weiß, dass ihre Familie aus dem Senegal stammt und vor Jahren mit dem Boot in die Niederlande gekommen ist. Aber Ama interessiert sich eigentlich gar nicht für das Herkunftsland und die Traditionen ihrer Eltern. Sie fühlt sich als Niederländerin, auch wenn sie keinen niederländischen Pass hat und deswegen illegal dort lebt. Ihr Traum ist es, an einer Schwimmmeisterschaft teilzunehmen. Aber das liegt nun in weiter Ferne.

Allein macht sich Ama auf die Suche nach ihrem Vater. Dabei erfährt sie viel über ihn, was sie noch nicht wusste, und versteht immer mehr, wie es ihm wirklich ging. Im Schuppen der Familie von ihrem besten Freund Thijs findet sie Zuflucht. Das Problem ist nur: Ausgerechnet die Mutter von Thijs ist eine der Polizistinnen, die ihre Familie verhaftet haben. In dieser misslichen Lage trifft Ama noch einmal auf das stachelige Tier, das sich als riesiges Stachelschwein entpuppt und ihr fortan folgt. Nur Ama scheint es sehen zu können. Bald merkt sie, dass es sie beschützt.

Ein Kind auf dem Rücken eine riesigen Stachelschweins – das ist ein tolles Bild. Es wirkt märchenhaft, obwohl die Geschichte von Ama im Grunde ganz ernst ist. Denn der Familie von Ama droht die Abschiebung. Das heißt, dass ihre Mutter und ihr Bruder zurück in den Senegal geflogen werden, auch wenn sie das gar nicht wollen. Und im schlimmsten Falle sogar ohne Ama. Das Stachelschwein, das hier übrigens nicht am Computer entstand, sondern eine große mechanische Puppe ist, bringt Ama auch dazu, sich mehr mit den Traditionen ihrer Familie zu beschäftigen. Allmählich begreift sie, wer sie auch ist und was sie ausmacht. Die Polizisten unterdessen haben bald auch ein Problem. Sie wissen zwar, welche Regeln sie befolgen sollen. Aber sie fangen an, an diesen Regeln zu zweifeln. Ist es richtig, Menschen einfach so abzuschieben? Gibt es da keine andere Lösung? Der Film stellt große Fragen. Wie er sie beantwortet, ist vielleicht etwas einfach. Aber dafür zeigt er, dass man manchmal seine Stimme erheben und nicht schweigen sollte, wenn damit jemand geschützt werden kann.