Mein Freund Joe

Joe hat es drauf: Wie er mit seinem Mountainbike dem Getränkewagen nachjagt, um eine Cola vom LKW zu stibitzen! Einfach irre, mit welcher Geschicklichkeit er die 132 Klippenstufen zum Strand runterfährt! Der amerikanische Junge ist mutiger und sportlicher als all die großmäuligen Jungs der Dubliner Vorort-Gang, die Chris als Angsthasen verspotten, weil er wieder mal bei einer Mutprobe gekniffen hat. Mit Joes Hilfe bekommt Chris eine zweite Chance, sich bei einer Mutprobe vor der Bande zu beweisen. Klar, dass Joe und Chris jetzt wie Pech und Schwefel zusammenhalten.

Aber warum hat Joe immer so viel Schrammen? Der traut sich nicht Chris sein Geheimnis zu verraten, da Chris immer so abfällig über Mädchen redet. Doch dann kommt die Wahrheit raus: Joe heißt eigentlich Joanne und arbeitet als Hochseilartistin im Wanderzirkus. Ihr Onkel Curt schlägt und schikaniert sie, weil er einen hartgesottenen Mann aus ihr machen will. Er meint, nur so könne er verhindern, dass Joanne einmal auf dem Seil tödlich verunglückt wie einst ihre Mutter. Joe hat also wirklich schlimme Probleme: Sie muss ihren eigenen Weg finden und will der Gewalt und dem Druck ihres Onkels entkommen. Gut, dass Chris und seine Eltern sich für das Mädchen einsetzen.

Fast 20 Jahre hat dieser Film schon auf dem Buckel. Das sieht man ihm aber fast nicht an, denn die Darsteller bringen die tollsten Stunts wie auch das Gefühlswirrwarr glaubhaft rüber. Vor allem aber überzeugt die Mischung aus Spannung und Tiefgang. Das Mädchen in Jungenkleidern beweist einmal mehr, dass Jungen auch mal schüchtern und Mädchen draufgängerisch sein können. Und sie zeigt euch, wie wichtig Freunde sind, um in schwierigen Lebenssituationen den richtigen Weg zu finden.