Lou – Abenteuer auf Samtpfoten
Auf einem verstaubten Pariser Dachboden entdeckt die 10-jährige Clémence ein junges, verwaistes Kätzchen, das ihr Herz im Sturm erobert. Obwohl ihre Eltern zunächst wenig begeistert sind, nimmt das Mädchen den kleinen Kater in ihre Obhut. Fortan sorgt Lou für jede Menge Chaos und wirbelt das Familienleben ordentlich durcheinander.
Lou ist zwar total verschmust und zutraulich, er hat aber auch einen schier unbändigen Freiheitswillen. Als die Familie in Urlaub aufs Land fährt, dauert es nicht lange, bis der kleine Stubentiger ausbüxt und die umliegenden Wälder erkundet, sehr zum Unmut von Clémence. Zu allem Überfluss trennen sich auch noch ihre Eltern. Für das Mädchen bricht eine Welt zusammen. Lou hingegen liebt seine neue Freiheit. Immer tiefer zieht es ihn in die Wälder, wo er eine Katzenfreundin findet und so manches Abenteuer erlebt. Clémence muss erkennen, dass sie ihren geliebten Kater nicht für immer einsperren kann.
Für Katzenliebhaber - und die, die es werden wollen - ist der Film ein absolutes Muss. Dank einer tollen Kameraführung wird die Geschichte in einigen Szenen aus der Perspektive der Katzen erzählt und braucht keine Dialoge. Vor allem als junger, frecher Kater macht Lou viel Quatsch, was sehr unterhaltsam und lustig ist und trotz niedlicher Katzenkulleraugen niemals kitschig wirkt.
Clémence durchlebt eine äußerst schwierige Phase und ist die tragische menschliche Hauptdarstellerin. Während Lou seinen natürlichen Instinkten folgt, will das Mädchen ihn nur für sich. Sie muss lernen loszulassen und Verantwortung zu übernehmen, obwohl es ihr wehtut. Doch die Geschichten über eine niedliche Katze mit Freiheitsdrang und einem traurigen Mädchen mit Trennungsschmerz passen nicht wirklich zusammen und machen den Film unstimmig und überladen. So ist es manchmal schwierig, die Entwicklung und Handlungen von Clémence nachzuvollziehen und zu verstehen, so dass am Ende einige Fragen offenbleiben.