Gemeinsam machen sich Tiger, Bär und Jochen – selbstverständlich in Begleitung der Tigerente – also auf den gefährlichen Weg zu einem alten Piratenschiff. Doch sie müssen sich beeilen. Denn mittlerweile haben auch Katze Gokatz und der hinterlistige Hund Kurt mit der Suche begonnen und sind ihnen dicht auf den Fersen. Am Anfang kommen Tiger, Bär und Jochen nur mühsam voran. Und das liegt vor allem daran, dass Tiger und Bär Jochen noch nicht wirklich vertrauen.
Einiges haben die mutigen Tiere auf ihrer Schatzsuche zu lernen. Daher ist es schön zu sehen, wie sie sich allmählich verändern und aus ihnen ein richtiges Team wird, das zusammenhält. Denn nur so können sie seltsame Tintensümpfe, die pupsende Geräusche machen, oder eine große Eiswüste durchqueren.
Wenn du die Geschichten von Tiger und Bär schon aus den berühmten Büchern von Janosch kennst, dann wird dir sicher auch der Zeichentrickfilm gefallen. Und weil der Film so langsam erzählt wird und nie Angst macht, eignet er sich auch gut für den allerersten Kinobesuch.
Schon die Elterngeneration von heute ist mit Janoschs 1979 erschienenen Bilderbuch „Komm, wir finden einen Schatz“ groß geworden. Schon lange zählt es zu den Kinderbuchklassikern und ist weltweit beliebt. Das in den 70er Jahren bekannte Regieduo Uwe Jeske und Jürgen Egenolf hat, basierend auf dem Stil der Bilderbuchillustrationen, die Erzählung zum ersten Mal als Kurzfilm szenisch umgesetzt. In der neuen animierten Verfilmung wird die bekannte Geschichte mit detailreichen Bildmotiven und einigen zusätzlichen Figuren angereichert. Der kleine Tiger und der kleine Bär gehen – mit ein wenig Herzklopfen – auf Entdeckungsreise, aber sie begegnen Weggefährten, deren Freundschaft sie gewinnen. So werden sie für ihren Mut belohnt und lernen zum ersten Mal, mit anderen im Team ein Ziel zu erreichen. Hier sind sie den jungen Zuschauern ganz nah, denn Vorschulkinder sind in ihrer Persönlichkeitsentwicklung genau an der Schwelle, zwischen Ich-bezogenem-Handeln einerseits und andere gleichberechtigt zu behandeln andererseits. Auch die Fragen, auf wen man sich verlassen kann und was einen Freund ausmacht, zählt zum Lebensalltag dieser Altersgruppe.
Im Vergleich zur Buchvorlage ist das Abenteuer der beiden Freunde länger, gefahrvoller und entdeckungsreicher. Gleich geblieben ist, dass sie im Laufe ihres Abenteuers erkennen, was für sie „das größte Glück der Erde“ ist. Erzähltempo und Geschichte sind auf die jüngsten Zuschauer abgestimmt, mit farbenfrohen Bildern, stimmunsgvoller Musik und im gelungenen Wechsel von spannenden und ausgleichenden Momenten inszeniert. Besonderen Nervenkitzel werden 3D-Fans mit der entsprechenden Filmfassung haben und genießen können es auch diejenigen, die Bilderbuch und Kurzfilm kennen. Ein Vergleich mit den Vorgängern kann reizvoll sein – Eltern und Kinder können dann entdecken, welche Mittel die Filmgestaltung damals und heute unterscheiden und wie verschieden die Umsetzungen auf den Zuschauer wirken.
Weitere Informationen zu diesem Film finden Eltern und Pädagogen auf kinofenster.de. Das Online-Portal für Filmbildung bietet Filmbesprechungen, Hintergrundinformationen, filmpädagogische Begleitmaterialien, News, Termine, Veranstaltungen, Adressen und Links für die schulische und außerschulische Filmarbeit.