Klaus
Jesper ist eine Niete. Sein reicher Vater hat ihm einen Platz auf der Königlichen Postschule verschafft. Aber Jesper ist einfach zu faul. Er will kein Postbote werden. Er will eigentlich gar nichts. Nur ausgefallene Sachen essen und andere herumkommandieren. Dann beschließt sein Vater, Jesper auf eine Insel hoch im Norden zu versetzen.
In Spendelberg soll Jesper als Briefträger eine Poststation leiten. Als Jesper in der Kleinstadt ankommt, läuft ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Alles dort ist grau, die Kinder bauen gruselige Schneemänner und spielen fiese Streiche, kaum jemand wagt sich auf die Straße. Dafür fallen die Sippen der Grobs und der Ellbogner wild übereinander her, nachdem eine Glocke auf dem Marktplatz geläutet wird. Und hier soll Jesper nun bleiben, bis er 6.000 Briefe ausgetragen hat und wieder nach Hause darf? Eine Katastrophe! Jesper will schon aufgeben, als ihm plötzlich die Zeichnung eines Jungen vor die Füße fällt. Könnte daraus ein Brief werden, wenn man sie in einen Umschlag steckt und frankiert? Als genau dieser Brief kurze Zeit später in die Hände eines wortkargen Holzfällers fällt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Gerührt von dem Brief beschließt der Holzfäller, dem Jungen ein Holzspielzeug zu schenken. Das spricht sich herum. Und Jesper sieht seine Chance gekommen: Wenn die Kinder Briefe an den alten Mann schreiben, kann er seine Aufgabe vielleicht doch noch erfüllen – und die Insel wieder schneller verlassen. Aber von seinem Plan erzählt er dem Holzfäller natürlich nichts.
Ein alter Mann, der im Winter Geschenke verteilt? Du ahnst sicher schon, was in diesem Film nun passieren wird. Und so kommt es auch: Der alte Holzfäller verhält sich zunehmend so, wie wir das aus Geschichten über den Weihnachtsmann kennen. Besser noch: Hier erfährst du, wie es zu alldem kam. Etwa, warum man ihm Briefe schreibt. Oder warum unartige Kinder Kohlen in ihren Socken finden. Und das ist noch nicht alles. Denn auf einmal verändern sich auch die Kinder im Dorf. Kinder aus unterschiedlichen Sippen beginnen, miteinander zu spielen. Das sehen die Erwachsenen gar nicht gerne.
„Klaus‟ ist ein richtig toller Animationsfilm. Er erzählt die Weihnachtsmanngeschichte nicht nur mit viel Witz und mit vielen Überraschungen, sondern ist auch noch unglaublich fantasievoll gestaltet (und würde übrigens per Hand gezeichnet). Die Figuren sind sehr eigen. Zuerst sehen sie unsympathisch oder gar gruselig aus. So gibt es hier also nicht nur viel zu lachen, sondern auch viel zu sehen. Wenn du die etwas unheimlichen ersten Szenen erst einmal überwunden hast, dann wird es richtig zauberhaft. Und am Ende geht „Klaus‟ richtig zu Herzen – so wie sich das gehört für einen Weihnachtsfilm.