• Video zum Film „Harold und die Zauberkreide“
  • Szenenbild aus dem Film „Harold und die Zauberkreide“
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Harold und die Zauberkreide

Harold führt ein glückliches Leben. Er hat zwei beste Freunde, den Elch Moos und eine Stachelschweindame, und was er sonst noch braucht, malt er ganz einfach mit einem lila Kreidestift. In Harolds Welt ist alles gemalt, und dank der Zauberkreide wird alles möglich. Doch dann will Harold herausfinden, wer denn eigentlich ihn erschaffen hat.

Harolds fantastisches Leben fing an, als er noch jung war. Inzwischen ist er erwachsen, in seinem Herzen aber immer noch der unbekümmerte, fröhliche Junge von einst. Seine Suche nach dem „alten Herrn“, wie er denjenigen nennt, der ihn einst gemalt und damit zum Leben erweckt hat, führt ihn in unsere, also in die echte Welt! Hier ist absolut nichts gezeichnet, alles ist wirklich, bunt, laut, dreidimensional und schrecklich kompliziert.

Harold, aber auch Moos und Stachelschwein sehen jetzt wie echte Menschen aus. Dabei sind sie aber so unerfahren im Umgang mit der wirklichen Welt, dass sie für viel Chaos und Durcheinander sorgen. Immerhin kann Harold auch hier mit seiner Zauberkreide malen, und als er und Moos mit einem selbstgemalten Fahrrad einen Autounfall verursachen, lernen sie den Jungen Mel und seine Mutter Terri kennen. Mel ist begeistert: Um sein Leben besser zu meistern, hat er sich einen unsichtbaren Fantasiefreund ausgedacht, und nun kommen auch noch neue Freunde hinzu – dass diese ebenfalls nicht echt sind, sondern der Fantasie eines Schriftstellers namens Crockett Johnson entsprungen sind, spielt irgendwann gar keine Rolle mehr für ihn.

Das ist nur ein kleines Stück von der verrückten Geschichte, die jetzt erst richtig anfängt. Das ist oft amüsant, hinterher auch spannend, wenn ein Büchereileiter, der Fantasy-Bücher schreibt, die keiner lesen will, Harolds Zauberkreide stiehlt, um seine eigene Welt zu malen, in der er herrschen will. Die Idee hinter alldem ist eigentlich ziemlich klug: Vor fast 70 Jahren hat der Schriftsteller Crockett Johnson tatsächlich Harolds Geschichten in ein damals sehr erfolgreiches Buch geschrieben und dazu gemalt. So kannst Du nun viel herumrätseln und Dir überlegen, was alles dank der Fantasie entstehen kann. Auch dass eingebildete Freunde viel mit guter Vorstellungskraft und heilsamer Kreativität zu tun haben, lässt sich entdecken, was Dir helfen kann, die wirkliche Welt besser zu verstehen und sie selbstbewusster zu erkunden.

Leider aber vertraut der Film selbst diesen Möglichkeiten nicht so richtig. Immer wenn er die gefilmte und die gemalte Welt zusammenführt, entstehen schöne Momente voller Magie, und auch, dass die Buchgestalten ihren „Erfinder“, den längst gestorbenen Kinderbuchschriftsteller, suchen, ist eine tolle Idee. Diese aber verschwindet zu oft hinter vielen Albernheiten und den wilden Grimassen der erwachsenen Schauspielerinnen und Schauspieler, die unbedingt komisch sein wollen, aber ein wenig wie ungeladene Gäste auf einem übertrieben bunten Kindergeburtstag erscheinen.