Flow
Neu im Kino
Einmal eine Katze sein. Mit ihrem Blick auf die Welt durch die Wälder streifen, auf Felsen klettern oder nach Fischen jagen. Der Animationsfilm „Flow“ bietet genau das: Die Perspektive einer kleinen schwarzen Katze übernehmen und mit ihr ein gewaltiges Abenteuer erleben.

Gewaltig ist auch die Flutwelle, die wie aus dem Nichts einen Wald überschwemmt. Einige Tiere spüren sie kommen und versuchen noch, vor ihr zu fliehen. Aber das Wasser ist schneller und reißt alles und jeden mit sich. Auch die kleine Katze. Sie kann sich zunächst an Land retten, aber schnell wird deutlich, dass die Rettung nur von kurzer Dauer ist: Das Wasser steigt unaufhörlich und überdeckt das ganze Leben unter sich. Gut, dass ein Boot vorbeigeschwommen kommt und die Katze und später auch andere Tiere aufnimmt.
Die Katze, ein Wasserschwein, ein Hund, ein Lemur und ein übergroßer Vogel, der wie ein Urtier erscheint, werden zu Gefährten in einer Welt, die plötzlich eine andere ist. Ort und Zeit des Geschehens sind nicht ganz klar. Menschen waren wohl einmal da, sind aber nun verschwunden. Die Tiere treiben umher, sehen sich alles an, lernen verschiedene Regionen kennen und versuchen gemeinsam zu überleben. Ihre Gemeinschaft wird immer wieder auf die Probe gestellt, es geht auch um Freundschaft und Zusammenhalt. Dabei sprechen die Tiere keine für uns verständliche Sprache, wie du es vielleicht aus anderen Animationsfilmen kennst, sondern unterhalten sich mit Gesten und den jeweiligen Tierlauten, die du aber sehr gut nachvollziehen können wirst. Denn ihr Verhalten ist ganz so, wie wir es bei Hunden und Katzen beobachten können.
Es ist eine Weltuntergangsstimmung, die „Flow“ beschreibt und die an manchen Stellen sehr bedrückend ist. Das liegt an alptraumartigen Szenen wie auch am Sounddesign, sphärischen Klängen, die mal bedrohlich, aber auch euphorisch und hoffnungsvoll wirken. Die gemalten Landschaften sind sehr detailreich und realistisch gestaltet, dagegen wirken die Tierfiguren in eher flächig gemaltem Stil wie Figuren in einem alten Computerspiel. Aber das macht nichts und ist schnell vergessen, weil du von ihren Charakteren und von bezaubernden Kulissen in den Bann gezogen wirst.
Noch ein wichtiger Tipp: In manchen Trickfilmen gibt es im Abspann - wenn die vielen Namen der Filmschaffenden aufgelistet werden - ein paar nette Szenen extra. Bei FLOW lohnt es sich ganz besonders im Kino sitzen zu bleiben, denn es gibt einen wirklich schönen Abschluss nach all den Logos und Credits.
Wer Geduld hat, wird belohnt.