• Szenenbild aus dem Film „Felix“

Felix

Der 13-jährige Felix aus dem Township Langa nahe Kapstadt ist ein musikalisches Naturtalent. Als er das Stipendium für eine Privatschule erhält, ist die Freude groß, doch schon der erste Schultag ist entsetzlich. Mit aller Wucht erfährt Felix die Verachtung einiger weißer Mitschüler. Drei Buchstaben machen die Runde: „NuK“, nicht unsere Klasse.

Zwar gibt es in Südafrika keine Apartheid mehr, durch die sich die weißen Bewohner des Landes die Vorherrschaft über die schwarzen Bewohner sichern wollten. Dennoch bekommt Felix schmerzhaft zu spüren, was es heißt, schwarz, arm und unterpriviligiert zu sein. Doch er nimmt die Herausforderung an: Immer entschiedener kämpft er gegen alle Widrigkeiten, findet Verbündete und Freunde und sogar einen Weg, seinen Traum von der heißgeliebten Jazz-Musik zu verwirklichen. Dabei muss er sich heftig mit seiner Mutter auseinandersetzen, die ihm verheimlicht hat, dass sein toter Vater ein berühmter Saxofonist war. Als er das erfährt, wechselt Felix zum Saxofon, das er bald ebenso meisterhaft beherrscht wie einst sein Vater. Einige alte Musiker aus dessen Band werden seine Lehrmeister – gegen den Willen seiner Mutter, für die Jazz ein unheilvolles Werkzeug des Teufels ist.

Der mal ausgelassen fröhliche, mal sehnsuchtsvoll traurige Film feiert mitreißend die verbindende Kraft von Gefühlen, von der er hofft, dass sie die Menschen einsichtig und versöhnlich macht. Über die genaueren Lebensumstände in Südafrika und die Apartheid-Politik erzählt er nur das Nötigste, um zu zeigen, dass Felix‘ Wünsche und Träume alle verstehen können und dass es die Ungerechtigkeit, die er erfährt, überall auf der Welt gibt. Auch über den Jazz in Südafrika, den „Cape Jazz“, erfährt man nicht viel, immerhin aber, dass er sehr wichtig nicht nur für Felix, sondern für die gesamte kulturelle Identität seiner Heimat ist. Wenn Felix leidenschaftlich für den Jazz seines Vaters kämpft und zugleich verzweifelt um die Liebe seiner Mutter ringt, dann geht es immer auch um die Hoffnung, dass sich nicht nur seine kleine Familie, sondern ein ganzes Land aussöhnen könnte.