Die Wolf-Gäng
Der erste Tag an der neuen Schule hätte für Vlad, den dreizehnjährigen Sproß einer Vampirfamilie, kaum schlimmer beginnen können: Während der großen Zeremonie, bei der die Siebtklässler ihre verschiedenen Fähigkeiten erhalten, stellt sich heraus, dass ausgerechnet ihm beim Anblick von Blut speiübel wird! Megapeinlich…
Zweien seiner neuen Mitschüler ergeht es nicht viel besser: Faye entpuppt sich als Fee mit Flugangst und Wolf als Werwolf mit Tierhaarallergie. Man weiß gar nicht, was für die drei am schlimmsten ist: Die Enttäuschung mancher Eltern, das Gelächter der anderen oder das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Auch für Vlads Vater ist es ein holpriger Start am neuen Wohnort Crailsfelden, ein Zufluchtsort für fantastische Geschöpfe aller Art. Er soll sofort alle möglichen absurd hohen Steuern und Gebühren bezahlen. Die Assistentin des Bürgermeisters schlägt ihm vor, ihr einfach den roten Kristall zu verkaufen, den Vlad von seiner verstorbenen Mutter bekommen hat und immer um den Hals trägt. Zu diesem Zeitpunkt ahnt noch niemand, dass der Bürgermeister böse Pläne für Crailsfelden und den Rest der Welt hat und ihm für die Umsetzung nur noch Vlads Kristallstück fehlt.
Vielleicht hast du bereits eine Vermutung, wer die Pläne entdeckt und das Unheil verhindert, denn das ist eine Schwäche der Geschichte: Ihr Ausgang ist auch ohne magische Kräfte leicht vorhersehbar. Dass man im Team stärker ist als alleine, ist eine schöne Botschaft, aber keine sehr einfallsreiche. Auch nicht besonders einfallsreich ist es, wenn kleine Schwächen in entscheidenden Momenten einfach überwunden werden. Stattdessen hätte man sich ja auch ausdenken können, wie man sie zum eigenen Vorteil nutzen kann oder wie die Hauptfiguren ihre Probleme dank anderer toller Eigenschaften lösen.
Auch wenn „Die Wolf-Gäng‟ dich vielleicht selten überrascht oder mit Effekten beeindruckt, wird dich der Film aber bestimmt oft zum Lachen bringen – zum Beispiel durch die Idee, dass der Zauberspiegel einer Hexe einen Touchscreen wie ein Tablet hat. Auch sonst ist der Film eher witzig als zum Fürchten, also genau richtig für alle, die sich gerne zwischendurch ein bisschen gruseln wollen, aber nicht zu sehr. Zudem sind die meisten Schauspieler toll ausgewählt: Die Darsteller von Vlad, Wolf und Faye werden dir sicher schnell sympathisch sein, und der würstchenverschlingende Werwolfpapa ist bei jedem Auftritt zum Brüllen komisch!
Übrigens: Der Film wirbt zwar damit, dass er auf der gleichnamigen Kinderbuchreihe beruht. Aber wenn du die Bücher kennst, wirst du schnell merken, dass es nur wenige Gemeinsamkeiten gibt.