Die wilden Hühner und die Liebe
Eigentlich hatten sich Sprotte, Frieda, Melanie, Wilma und Trude geschworen, für immer und ewig zusammen zu halten, aber im zweiten Hühner-Film droht alles auseinanderzubrechen. Anstelle von fröhlichen Neckereien und Streichen zwischen Hühnern und Pygmäen sorgen nun die vielfältigen Spielarten der Liebe für Stress in der Gruppe.
Warst du auch schon einmal verliebt? Dann weißt du wie es ist, wenn es im Bauch so schön kribbelt. Manchmal wird das Herz aber auch schwer und bekommt einen kleinen Riss – wie bei Melanie. Die hat argen Liebeskummer, weil Willi von den Pygmäen eine neue Freundin hat. Auch die anderen Hühner, mittlerweile 13-14 Jahre alt, kämpfen mit Liebesnöten: Sprotte ist eifersüchtig, weil Fred nicht ausschließlich Augen für sie hat, Trude schwärmt für einen Jungen aus der Parallelklasse, Frieda vermisst ihren Urlaubsfreund und Wilma hat sich frisch verliebt. Und die Erwachsenen sind in Liebesdingen genauso unsicher wie die Jugendlichen: Sprottes alleinerziehende Mutter beispielsweise ist hin und hergerissen zwischen „Klugscheißer“ Willy und Sprottes Vater, der plötzlich und völlig unerwartet in ihr Leben tritt.
Sprotte, Frieda und Trude schlucken ein wenig, als Wilma ihnen endlich erzählt, dass sie sich nicht in einen Jungen, sondern in ein Mädchen aus der Theatergruppe verliebt hat. Aber Melanie reagiert richtig böse und giftet rum: „Entweder die oder ich.“ Das geht ja nun gar nicht! - Aber wenn die Gefühle in Aufruhr sind, fällt so manches gemeine Wort. Die sympathischen Mädels zeigen uns, wie man sich trotz Streitereien und Liebeschaos auf dem steinigen Weg zum Erwachsenwerden wieder zusammenrauft.
Der zweite Film der dreiteiligen Hühner-Reihe bezieht sich vor allem auf den fünften Band der beliebten Buchreihe von Cornelia Funke. Die Nöte der Mädchenclique werden wie in den Buchvorlagen ziemlich echt dargestellt. Der zweite Teil ist nicht ganz so fröhlich wie der erste, doch behandelt er das Gefühlschaos ohne zu belehren. Und toll, wie normal die Mädchen die gleichgeschlechtliche Liebe empfinden, nachdem sie die erste Scheu überwunden und darüber geredet haben. Am Ende sind alle ein klein bisschen weiser. Sprotte bringt es auf den Punkt: „Die Liebe ist so ungerecht verteilt auf dieser Welt wie der Regen. Die einen kriegen entschieden zu viel davon ab, die anderen zu wenig.“