Die Schnetts und die Schmoos
Gelbe Entenfüße, rote Körper und Trompetennasen – so sehen die Schnetts aus, die an einem See auf einem wunderschönen Stern leben. Auf demselben Stern, aber auf einem Berg, leben unterdessen die blauen Schmoos, die in Löchern schlafen, grüne Schuhe tragen und Känguruschwänze haben. Und sowohl die Schnetts als auch die Schmoos sind sich in einem einig: Dass die Schnetts nichts bei den Schmoos zu suchen haben und die Schmoos nichts bei den Schnetts.
Abscheulich seien die Schmoos, scheußlich die Schnetts, erzählen die Eltern und Großeltern den Kindern immer wieder. Bunte Steine markieren, wo die Grenze zwischen den Schnetts und den Schmoss verläuft. Eigentlich ist also alles klar. Wären da nicht die kleine Schnett Grete und der kleine Schmoss Bernd. Die beiden kennen zwar die Warnungen und Verbote der Erwachsenen. Aber als sie sich eines Tages im Wald treffen, beginnen sie wunderbar miteinander zu spielen und verlieben sich sogar. Für Grete und Bernd gibt es keine Frage, dass sie zusammengehören. Die Großen allerdings sind strikt dagegen. Und so führt eine missglückte Verlobungsfeier dazu, dass Grete und Bernd eine Entscheidung treffen müssen.
Die Verfilmungen der Bilderbücher von Julia Donaldson und Axel Scheffler, etwa „Der Grüffelo“ oder Für Hund und Katz ist auch noch Platz, sind eigentlich immer toll. Im Film erwachen die Figuren zum Leben. Hier sind es die strahlenden Farben, die sofort ins Auge fallen. So schön sieht dieser Planet der Schnetts und der Schmoos aus, dass man sofort dort hinreisen möchte. Wie immer wurden auch Reime aus den Büchern übernommen, die hier von einer Erzählerin oder den Figuren selbst gesprochen werden. Damit wirkt die ganze Geschichte gleich sehr vertraut. Wenn du das Bilderbuch schon kennst, kannst du wahrscheinlich schon ein bisschen mitsprechen.
In der Geschichte von Grete und Bernd dreht sich unterdessen alles um Vorurteile. Was passiert, wenn man immer nur auf das hört, was andere erzählen? Was ändert sich, wen man andere selbst kennenlernt? Wie gut, dass Grete und Bernd ihren eigenen Weg gehen. Sie zeigen den Erwachsenen, dass es sich lohnt, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und nicht einfach über die zu schimpfen, die sie gar nicht kennen. Es wäre schön, wenn nicht nur die Schnetts und die Schmoos das begreifen würden.