Der Traum
Dänemark im Sommer 1969: Obwohl die Prügelstrafe an Schulen schon seit einem Jahr verboten ist, wendet der strenge Direktor von Frits‘ neuer Schule sie weiterhin an. Als seine Mitschüler ihm einen Streich spielen und Frits dadurch in der Mädchenumkleide erwischt wird, schlägt der Rektor ihn so heftig, dass Frits‘ Ohr genäht werden muss!
Sogar einen Lehrer soll der gewalttätige Direktor einmal geschlagen haben – und trotzdem ist nichts passiert. Alle haben Angst vor Herrn Direktor Lindum-Svendsen, selbst die Erwachsenen. Aber Frits will das nicht hinnehmen! „Verstehst du nicht, dass es um Gerechtigkeit geht?“, fragt er seinen Freund Sören. Doch wer etwas verändern will, der braucht verdammt viel Mut. Im Fernsehen hat Frits während der Sommerferien viel über die Hippies erfahren, junge Menschen, die von einer freundlicheren Welt mit Frieden und Gerechtigkeit träumen. Und er hat zum ersten Mal von Martin Luther King gehört, der sich in den USA dafür einsetzte, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben sollen, unabhängig von ihrer Hautfarbe. Bei Frits‘ Widerstand gegen den herrischen Rektor ist der verstorbene Martin Luther King sein großes Vorbild – und sein neuer, junger Musiklehrer Freddie Svale eine große Hilfe. Doch der Direktor nutzt seine ganze Macht aus, um auf seinem Posten zu bleiben. Selbst vor Lügen schreckt er nicht zurück.
„Der Traum“ führt euch in eine aufregende Zeit des Umbruchs: In mehreren Ländern begannen vor allem junge Leute, sich in den 1960er Jahren für Veränderungen in der Gesellschaft einzusetzen. Frits‘ Geschichte vermittelt euch einen Eindruck davon, wie schwierig es sein kann, für mehr Gerechtigkeit einzutreten. Der Film ist ehrlich genug, zu zeigen, dass sich nicht alles auf einen Schlag zum Guten wendet und man manchmal sogar von Personen enttäuscht wird, denen man nahe steht. Aber gerade, weil der Film Frits‘ Geschichte so ernst nimmt und die vielen Widerstände zeigt, gegen die er sich durchsetzen muss, ist es auch so fesselnd, Frits bei seinem Kampf um Gerechtigkeit zu begleiten. Das Kinderpublikum der Berlinale, dem größten und wichtigsten Filmfestival Deutschlands, hat der Film so mitgerissen, dass es für ihn nach der Filmvorführung tosenden Applaus und am Ende sogar den Hauptpreis der Kinderjury gab – zu Recht!