• Szenenbild aus dem Film „Apollo 10 1/2 – Eine Kindheit im Weltraumzeitalter“
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Apollo 10 1/2 – Eine Kindheit im Weltraumzeitalter

Die Apollo 11-Mission ist in die Geschichtsbücher eingegangen. Es war die erste Reise der Menschen zum Mond im Juli des Jahres 1969. Zumindest offiziell. Kaum jemand weiß, dass schon vorher ein zehnjähriger Junge den gefährlichen Weg ins All gemeistert und den Weg für die Erwachsenen geebnet hat.

Der Name der streng geheimen Mission: Apollo 10 1/2. Und der Name des Astronauten: Stan. Eigentlich ist Stan ein ganz normaler Junge. Mit seiner Familie wächst er in unmittelbarer Nähe zur NASA in einem Vorort von Houston in Texas auf. Er ist nicht auffällig, eher das Gegenteil. Als jüngstes Kind in seiner Familie taucht er kaum noch auf Fotos und Filmen auf. Stan ist der Nachzügler, mit dem niemand mehr gerechnet hat, und muss deshalb immer wieder den Spott seiner fünf älteren Geschwister ertragen. Aber die Zeit ist aufregend. Wie viele andere Eltern arbeitet auch Stans Vater bei der NASA – nur in der Buchhaltung, aber was soll’s. Die bevorstehenden Flüge zum Mond sind in aller Munde. Es bewegt sich etwas in der Welt.

Zugegeben, der Titel des Films führt auf eine falsche Fährte. Denn die geheime Raumfahrtmission von Stan spielt nur am Rande eine Rolle. Ist sie wahr? Oder bildet der Junge sich alles nur ein? Was ja auch kein Wunder wäre, wenn jeder die ganze Zeit über Astronauten und Weltraumflüge erzählt und irgendwie die ganze Welt am Träumen ist. Viel mehr in den Vordergrund rückt allerdings, wie sich das Leben für Kinder angefühlt hat, die damals, als Ende der 1960er-Jahre, aufgewachsen sind. Dabei spannt der Film einen großen Bogen. Es geht um Prügelstrafen in der Schule, um den Besuch von Autokinos, um Fahrten zum Strand auf der offenen Ladefläche eines Pickup-Trucks, um Fernsehen, ganz viel Fernsehen am Wochenende, um Streitereien zwischen Geschwistern.

Vieles davon finden wahrscheinlich vor allem Erwachsene lustig, die sich an diese Zeit erinnern können und damals noch Kinder waren. Andererseits bietet der Film auch humorvolle Einblicke in diese Zeit, die schon sehr weit weg wirkt. Das liegt auch an der Art, wie der Film gedreht wurde: nämlich als Animationsfilm. So sehen die Bewegungen der Figuren, die von echten Menschen vorgespielt und dann nachgezeichnet wurden (Rotoscoping), zwar echt aus, aber die Welt insgesamt doch eher nicht. Ein erwachsener Erzähler führt unterdessen über weite Strecken durch den Film – und durch diese wundersame Mischung aus Fantasie und echten Erlebnissen.

Gut möglich, dass deine Großeltern ganz besondere TV-Erinnerungen an die erste Mondlandung haben. Wenn du Apollo 10 1/2 mit ihnen schaust, dann kommen sie bestimmt ins Erzählen. Auf einmal wandelt sich die Reise zum Mond zu einer Reise durch die Zeit in die Kindheit von Oma und Opa.