Alfons Zitterbacke - Endlich Klassenfahrt
Erinnert ihr euch an den ersten Film über Alfons Zitterbacke? Da wollte Alfons noch Kosmonaut werden und hatte immer Stress mit Nico, dem gemeinen Klassenkameraden, der ihn bei einem Wettbewerb versucht hatte aus zu tricksen.
Mittlerweile sind alle aus der Klasse drei Jahre älter geworden und freuen sich auf ihre Klassenfahrt nach Usedom ans Meer. Alle Kinder aus dem ersten Film sind wieder mit an Bord, nur Alfons wird von einem anderen Darsteller gespielt. Jetzt geht es mehr um Fragen, die schon Jugendliche beschäftigen, erste Liebe, oder bin ich so cool, dass mich die anderen als Klassensprecher wählen? Das fragt sich Alfons, der seiner Angebeteten Leonie imponieren will und sich zur Wahl stellt. Sein Erzfeind Nico schließt mit ihm eine Wette ab, wer von beiden am Ende der Reise mit Leonie zusammen sein wird. Wie man sich vorstellen kann, ist das ziemlich verhängnisvoll und motiviert Alfons eins um andere mal zu blödsinnigen Aktionen. Er will Nico austricksen, aber statt dessen fliegt zum Beispiel ihr Lehrer Herr Flickendorf in einem Sorbing Ball ins Wasser. Alfons muss erst eine Schöpfkelle Tomatensoße in Flickendorfs Gesicht pfeffern, bevor der ihn endgültig nach Hause schicken will.
Man fragt sich, an wen sich der Film richtet, an ein junges Publikum, oder doch schon an Jugendliche? Die Bücher über Alfons den Pechvogel sind jedenfalls eher für Kinder geschrieben und waren in ihrer Entstehungszeit in den 70er Jahren in der DDR sehr beliebt. Insofern ist es natürlich ganz schön, dass mit den beiden Filmen auch ein ostdeutscher Held in ganz Deutschland bekannter wird und das Publikum immer aufs Neue Spaß an seinen Missgeschicken haben kann. Wirklich nervig sind die Erklärungen aus dem Off, die Alfons ständig zu den Bildern beiträgt, so als würden wir als Publikum nicht begreifen, was wir da auf der Leinwand sehen. Auch wirkt der neue Alfons-Darsteller Luis Vorbach eigentlich zu reif, um blindlings von einem Fettnäpfchen ins nächste zu tappen. Das spricht nicht gegen den Schauspieler, der schon mehrfach gezeigt hat, welches Potenzial in ihm steckt (zum Beispiel in Unheimlich perfekte Freunde und Auf Augenhöhe). Es spricht eher gegen das Drehbuch und das Casting.