Sun Children
„Sun Children“ heißt übersetzt „Kinder der Sonne“. Für den 12-jährigen Ali und seine Freunde hat das eine ganz andere Bedeutung. Sie leben auf der Straße. Im Auftrag eines alten Gangsters sollen sie in die „Sun“-Schule gehen, um nach dem Unterricht im Keller nach einem Schatz zu graben.
Habt ihr nicht auch schon mal davon geträumt, einen Schatz zu finden? Für Ali und seine Freunde Mamad, Reza und Abolfazi verbindet sich mit diesem spannenden Abenteuer die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Sie leben aus unterschiedlichen Gründen auf der Straße. Nur eine Schule in der Stadt nimmt sich überhaupt der Straßen-Kinder an. Ausgerechnet unter dieser Schule liegt der ersehnte Schatz in einem Abwasserkanal. Ein Lehrer hat Mitleid mit den Kindern und nimmt sie nachträglich in seine Klasse auf. Heimlich beginnen sie mit den sehr schweren und sogar lebensgefährlichen Grabungsarbeiten. Mit so großen Hindernissen hatten die Kinder nicht gerechnet. Die Frage ist auch, wie lange es die Schule überhaupt noch geben wird. Sie ist auf Spenden angewiesen und steht vor der Schließung. Und dann wird auch noch Alis kleine Freundin Zahra, ein Flüchtlingsmädchen aus Afghanistan, von der Polizei aufgegriffen und ins Gefängnis gesteckt. Mehr und mehr beginnt Ali zu zweifeln, ob der wahre Schatz nicht ganz woanders zu finden ist.
Der iranische Regisseur Majid Majidi hat schon mehrere sehr erfolgreiche Filme für Kinder gedreht. Seinen neuen Film widmet er allen Straßenkindern der Welt. Majidi möchte, dass sein Publikum erfährt, wie es den mehr als 150 Millionen Kindern geht, die weltweit arbeiten müssen – und dies häufig sogar unter sehr gefährlichen Bedingungen. Diese Kinder haben Rechte, auch sie brauchen eine Schul-Bildung und die bekommen sie nicht. Einige Kinder im Film haben schon eigene Erfahrungen mit dem Leben auf der Straße gemacht. Das ist deutlich zu spüren, denn der Film ist nah dran am echten Leben. Er erzählt vom außergewöhnlichen Mut der Kinder und dies mit sehr überzeugenden Schauspieler*innen, allen voran Rouhollah Zamani, der für seine Rolle des Ali in Italien mit einem Darstellerpreis ausgezeichnet wurde.