Rico, Oskar und der Diebstahlstein
Jetzt ist er also tot, der alte Fitzke. Weil sein Herz eines morgens aufgehört hat zu schlagen. Rico ist traurig. Denn so mürrisch der komische Kauz oft war, so liebenswert war er doch auch. Und weil Fitzke Rico auch irgendwie leiden konnte, hat er diesem sogar seine wertvolle Steinzucht vererbt.
Oskar hält die ganze Steinzucht-Sache natürlich für großen Quatsch. Aber eines Nachts werden Rico und Oskar Zeuge, wie in die Wohnung von Fitzke eingebrochen wird. Und dann ist der „Kalbstein“ weg, der Fitzke so wichtig war und auf den Rico nun aufpassen sollte. Für Rico ist klar, dass er den Stein zurückbekommen muss. Tatsächlich findet Oskar schnell eine Spur, die in einen kleinen Ort an die Ostsee führt. Weil Ricos Mama mit ihrem Freund Simon Westbühl ohnehin gerade in Knutschurlaub auf Sri Lanka und Oskars Papa Lars vor allem mit sich selbst beschäftigt ist, brechen die beiden Jungen kurzerhand – und ohne Fahrkarte – allein mit dem Zug zur Ostsee auf.
Nach „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ und „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ ist die Suche nach dem „Diebstahlstein“ nun der dritte und letzte Teil der Filmreihe nach den Büchern von Andreas Steinhöfel. Und was für ein schönes Wiedersehen mit Rico und Oskar der Film geworden ist! Nach dem eher enttäuschenden zweiten Teil geht es hier endlich wieder vielmehr um die Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Jungen, die, auch wenn sie sich mal streiten, doch immer fest zusammen halten. Ganz gleich ob nun hoch- oder tiefbegabt: gemeinsam sind sie stark.
Überdies bietet der Film noch eine ebenso komische wie spannende Reise mit Rico und Oskar an die Ostsee, wo Diebesgutübergaben ausgerechnet am Nacktbadestrand stattfinden, man den Trauben in Biocafes nicht trauen kann und außerdem Ricos Nachbar Kiesling mit seinem Freund Knutschurlaub macht. Vor allem aber rückt nun auch die Geschichte um Oskar und seinen Vater Lars mehr in den Mittelpunkt. Wie sehr wünscht sich Oskar, dass sein Vater ihn endlich mehr beachten würde! Wie gerne würde sich Lars wiederum mehr um Oskar kümmern! Doch irgendwie reden beide viel zu oft aneinander vorbei und streiten sich deshalb. Ganz wunderbar gelingt es dem Film, darüber zu erzählen, was aus Oskar und Lars wird – und dabei beide sehr ernst zu nehmen. Ja, so ist das in Ricos Welt: Da gibt es ganz viel zu entdecken. Und am Ende zählt vor allem das, was man fühlt.