Reuber

Erst als Robby vom Zauberer übers Ohr gehauen wird, erklärt sich der Räuber damit einverstanden, Robby zu helfen. Aber ob er auch bereit ist, für Robby sogar sein Räuberleben aufzugeben?

„Reuber“ hat eine sehr ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. Er ist nicht nur mit sehr wenig Geld innerhalb von nur zwei Wochen gedreht worden, es gab auch nicht mal ein ausgearbeitetes Drehbuch. Das Team hat die Geschichte einfach jeden Abend zusammen weiterentwickelt. Weil es sich bei diesem Experiment um ein gemeinsames, spielerisches Werk des  Filmteams handelt, nennt sich der Regisseur selbst auch lieber „Spielleiter“ als Regisseur. Diese Machart und das superkleine Filmbudget (also die geringen Geldmittel) merkt man dem Film deutlich an. Das solltest du wissen, damit du nicht mit falschen Erwartungen an „Reuber“ herangehst.

Ob das kleine Märchen-Experiment gelungen ist? Teils-teils. Manchmal funktioniert der schräge Humor des Films sehr gut, dann wieder wirkt alles zu sehr nach albernem Kasperle-Theater. Seine besten Momente hat der Film, wenn er nicht betont lustig sein will, sondern etwas über die Beziehungen zwischen den Figuren erzählt. Dann ist einem das etwas unprofessionelle Aussehen plötzlich egal, weil die Gefühle einfach glaubhaft rüberkommen. Zum Beispiel am Anfang, als in Robbys Familie ein Streit entbrennt und man die aggressive Stimmung und Robbys Unsicherheit spüren kann. Interessant ist es auch, wie das Märchen mit Robbys echtem Leben verbunden ist, mit seinen Problemen und Wünschen.

Wäre schön, wenn der Spielleiter irgendwann nochmal einen Kinderfilm drehen würde, bei dem das Ergebnis auch auf großer Leinwand Spaß macht und gut aussieht.