Die Baumhauskönige
Bas und Ziggy sind beste Freunde und die Könige des Baucamps: Schon in den letzten zwei Jahren haben sie dort die höchste Hütte gebaut! Das wollen sie wieder schaffen, schließlich ist es ihr letzter Sommer auf dem Camp. Nach den Ferien gehen sie auf andere Schulen und werden sich seltener sehen, denn nur Ziggy kommt aufs Gymnasium.
Dass die Sache mit der Schule Bas irgendwie beschäftigt, erzählt Regisseurin Margien Rogaar ganz ohne viele Worte. Das Schauspiel, die Kameraführung und die Montage sind so perfekt aufeinander abgestimmt, das wir als Zuschauer sehr genau merken, was Bas oder Ziggy gerade denken oder fühlen, selbst wenn sie nichts dazu sagen! Schnell spüren wir auch, dass da noch mehr gemischte Gefühle in Bas brodeln... Nach und nach drängt sich das, was so sehr an Bas nagt und so lange unausgesprochen bleibt, immer mehr zwischen ihn und seinen Freund, bis Bas sich im Baucamp sogar einer anderen Gruppe anschließt. Doch der schlaue Ziggy kommt schnell auf eine Idee, wie er es Bas heimzahlen kann. Immer weiter schaukelt sich so der Streit zwischen den beiden auf. „Das gibt Krieg“, befürchtet Ziggys kleiner Bruder Flin. Und er behält Recht.
Schon mit den ersten Bildern stimmt uns die fantastische Filmmusik auf den Inhalt und die Spannung des Films ein: Das Klacken erinnert an die Geräusche beim Bauen, an das geschäftige Treiben und Hämmern. Genauso erinnert es auch an das wilde Ticken einer Uhr, als wolle uns der Komponist von Anfang auf einen „Countdown“ einstimmen, die Zeit bis zum großen Zusammenstoß runterzählen. Bis zuletzt bleibt es spannend, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Und weil es zwar oft gemein ist, wie Bas sich verhält, wir als Zuschauer aber gleichzeitig verstehen können, mit welchen Gefühlen er gerade kämpft, hoffen wir auch bis zur letzten Sekunde darauf, dass Bas und Ziggy doch wieder Freunde werden!
So verbinden sich die glaubwürdigen Figuren, mitreißende Musik, tolle Kostüme, klare Bilder und ein ungewöhnliches Setting zu einer großartigen Geschichte, die sehr genau zeigt, wie manche Gefühle auch die allerbeste Freundschaft auf die Probe stellen können. Erst als Bas die Frage klären kann, die ihn am meisten bedrückt, erst dann ist er bereit, wieder auf Ziggy zuzugehen.