Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch
Dem gestiefelten Kater, genannt „Kater“, ist keine Heldentat tollkühn genug. Den Tod fürchtet er nicht, schließlich haben Katzen viele Leben. Doch als er von einer herabstürzenden Kirchenglocke erschlagen wird, muss er feststellen, dass er nur noch ein einziges Leben übrig hat. Und dann taucht auch noch ein echt unheimlicher Wolf auf und will ihm sein letztes Leben nehmen. Plötzlich hat Kater Angst.
Panisch versteckt Kater sich in einem Heim für Katzen und ähnelt nach kurzer Zeit mehr einem schlaffen Bettvorleger als dem gestiefelten Helden, der er mal war. Erst, als er von einem sagenhaften Wunschstern hört, kehrt sein alter Tatendrang zurück. Diesen Wunschstern braucht er, um sich neue Leben zu wünschen. Allerdings sind auch andere scharf auf den Wunschstern, zum Beispiel Goldlöckchen und die drei Bären oder der fiese Gierlappen Jack Horner. Der rückt seinen Konkurrenten mit einem ganzen Arsenal an magischen Waffen zu Leibe. Kater muss es aber nicht allein mit ihm aufnehmen. Ein unerschütterlich lebensfroher kleiner Hund weicht ihm nicht von der Seite, und dann trifft er auch noch eine alte Bekannte wieder: Kitty Samtpfote. Bis aus den dreien das unschlagbare „Team Freundschaft“ wird, dauert es jedoch ein wenig, denn die geschmeidige Katzendiebin und Kater haben noch eine alte Rechnung offen. Und nicht zuletzt muss Kater sich entscheiden: Will er legendärer Held sein, der den Tod nicht fürchten muss, oder ist es ihm wichtiger, in seinem Heldenleben Platz für Freunde zu machen?
Dass ihm diese Entscheidung nicht ganz leicht fällt, ist verzeihlich, denn der finstere Wolfstyp, der ihm auf den Fersen ist, ist wirklich ganz schön furchteinflößend. Da braucht nicht nur Kater starke Nerven, sondern auch du, wenn du den Film guckst. Vermutlich steckst du die gruseligen Auftritte des Wolfs aber leicht weg. Denn ansonsten bekommst du ein wahres Feuerwerk an witzigen und originellen Einfällen geboten und lernst einen Haufen absolut liebenswerter, schräger und vielschichtiger Figuren kennen. Es ist ein riesengroßer Spaß, hundert Filmminuten mit ihnen zu verbringen, ihre Geschichte zu erfahren und mit einigen von ihnen mitzufiebern. Aber der Film kann noch mehr. Denn bei allen rasanten Action-Szenen, lustigen Sprüchen und spannenden Wendungen der Handlung stellt er auch ein paar Fragen, über die es sich nachzudenken lohnt, zum Beispiel darüber, welche Wünsche es eigentlich wert sind, gewünscht zu werden. Das macht das Zuschauen zu einem richtig tiefen Erlebnis, das nachwirkt.