Ab ans Meer!
Tomás will ein berühmter Regisseur werden! Genau wie sein großes Vorbild Milos Forman, der wie Tomás aus Tschechien kommt. Weil ein Regisseur am besten über das einen Film macht, was er besonders gut kennt, filmt der Elfjährige gemeinsam mit seinem besten Freund Haris sein eigenes Leben. Denn da gibt es wirklich einiges zu erzählen!
Ein Film, der so aussieht, als wäre er von der Hauptfigur selbst gedreht – das ist wirklich etwas Ungewöhnliches! Nicht nur als erzählerischer Kniff ist das spannend, sondern diese besondere Form ist darüber hinaus ganz eng mit dem Inhalt verbunden. Denn schließlich ist es seine Kamera, die Tomás dabei hilft, einigen Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Und dank der Kamera schaffen sowohl Tomás als auch Haris es, sich unbequemen und schwierigen Situationen in ihrem Leben zu stellen.
Durch heimlich gedrehte Aufnahmen kommt Tomás dahinter, dass sein Vater ihn anlügt. In ihm keimt ein schrecklicher Verdacht: Was, wenn sein Vater seine Mutter betrügt? Dabei wirkt es doch so, als als würden sich seine Eltern noch lieben! Ganz anders geht es im Elternhaus von Haris zu: Dessen Vater ist gewalttätig. Regelmäßig beschimpft er wüst Haris’ Mutter und schlägt sie sogar. Aber nun leiht sich Haris Tomás’ Kamera aus und filmt alles! So schafft er es endlich, Tomás zu erzählen, was bei ihm zuhause passiert. Und er fasst den Mut, seine schlimme Situation zu ändern.
Auch wenn es so klingen mag: Nicht alles, was in diesem Film passiert, ist traurig - die beiden Jungs haben viel Spaß daran, mit und vor der Kamera rumzublödeln oder Streiche zu spielen. Aber im Leben von Kindern geht es eben nicht immer lustig zu, und deswegen ist es auch gut und wichtig, dass dieser Film das ehrlich zeigt. Gerade weil Tomás und sein bester Freund so mutig daran arbeiten, von den Erwachsenen ernst genommen zu werden und etwas in ihrem Leben zu verändern, geht man am Ende trotz der schwierigen Themen nicht mit einem bedrückenden Gefühl aus dem Film. Denn die beiden sind stolz darauf, was sie geschafft haben. Und obwohl Tomás und Haris selbst nur erfundene Figuren in einem Film sind, so geben sie dir doch den Mut, auch im eigenen, ganz realen Leben die Regie zu übernehmen!